Branchendaten Druckindustrie

16.02.2016

Stand März 2018

 

Entwicklung der Arbeitsplätze in der Druckindustrie

Der positive Trend bei den Beschäftigungszahlen in den Betrieben über 50 Beschäftigte hält an: Im Durchschnitt des ersten Quartals 2018 waren von der amtlichen Statistik 70.588 Beschäftigte in 699 Betrieben erfasst. Das entspricht einer Steigerung von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

 

 
Beschäftigungsentwicklung Prozentuale Veränderung der Beschäftigtenzahlen gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum. (Quelle: Beschäftigungsstatistik des statistischen Bundesamtes in Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten der Reihe "fachliche Betriebsteile".)

Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht mit zeitlicher Verzögerung die Zahlen aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. In dieser Statistik, in der auch die kleineren Betriebe berücksichtigt sind, ist wiederholt ein leichter Rückgang zu verzeichnen: Zum Stichtag 30. September 2017 waren 134.481 Beschäftigte erfasst. Das sind 2,2 Prozent weniger als im September 2016***.

 
Beschäftigte (Agentur für Arbeit) Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte insgesamt (Quelle: Agentur für Arbeit, WZ 2008) Wirtschaftsklasse 181.

Umsatz leicht im Minus

Der Nominalumsatz war in den ersten drei Monaten des Jahres leicht rückläufig: Gegenüber dem ersten Quartal 2017 verzeichneten die amtlichen Statistiken einen Rückgang um einen halben Prozentpunkt.

 
Umsatz Umsätze nominal. (Quelle: Statistisches Bundesamt, Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten der Reihe "fachliche Betriebsteile".)

Beim preisbereinigten Umsatz (Realumsatz) war der Rückgang noch deutlicher: Für das erste Quartal 2018 betrug das Minus 1,0 Prozent. Die Exportquote lag bei 15,0 Prozent.

 
Realumsatz Umsätze real = preisbereinigt. (Quelle: Statistisches Bundesamt, Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten der Reihe "fachliche Betriebsteile" und eigene Berechnungen)

 

Produktionsmenge nahezu unverändert

Der Produktionsindex stieg im ersten Quartal 2018 um 0,2 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist die Produktionsmenge damit nahezu unverändert.

 

 

 
Produktionsindex Veränderungen des Index der Produktionsmenge im Vergleich zum Vorjahr (Quelle: Statistisches Bundesamt, Produktionsindex für das Verarbeitende Gewerbe)

Preise für Druckereileistungen wieder leicht im Plus

Zum ersten Mal seit über einem Jahr waren die Preise für Druckprodukte im Plus: Der Erzeugerpreisindex für Druckereileistungen stieg in den ersten drei Monaten in 2018 um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

 
Erzeugerpreisindex Veränderungen des Index der Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahr (Quelle: Statistisches Bundesamt, Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte)

Produktivitätsentwicklung weiterhin positiv

Die Arbeitsproduktivität ist zum vierten Mal in Folge gestiegen: Im ersten Quartal 2018 stieg sie um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Hintergrund ist hier, dass die Beschäftigtenstunden im ersten Quartal um 0,9 Prozent abgenommen haben, während die Produktionsmenge um 0,2 Prozent stieg.

 
Produktivitätsentwicklung Prozentuale Veränderung der Produktivität (kalender- und saisonbereinigt) gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum. (Quelle: Statistisches Bundesamt) Eigene Berechnungen wie folgt: Veränderung der tatsächlich gearbeiteten Stundenzahl mit den Veränderungen im Index der Produktionsmenge.



*Methodische Hinweise
(1):a) Für diese Wirtschaftsinformationen und die zugrunde gelegten Tabellen und Berechnungen verwendet ver.di öffentlich zugängliche Rohdaten des statistischen Bundesamtes. Die Anzahl der Betriebe, Beschäftigtenzahlen und Umsätze kommen dabei aus der Tabelle „fachliche Betriebsteile“. In dieser ist eine höhere Zahl von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten erfasst als in der Tabelle „Betriebe“, da hier z.B. auch Zeitungsdruckereien als Betrieb gezählt werden, die nur eine Abteilung eines Verlagshauses sind. Die Tabelle „Betriebe“ und die dortigen Angaben zu Umsatz- und Beschäftigtenzahlen werden zusätzlich verwendet, weil diese detailliertere Angaben liefert als die Statistik der „fachlichen Betriebsteile“ – insbesondere zu Beschäftigtenstunden und zur Lohn- und Gehaltssumme.
b) Im Jahr 2008 wurde die Wirtschaftsklassensystematik der amtlichen Statistik stark verändert. Das statistische Bundesamt liefert auf dieser veränderten Basis rückgerechnete Werte bis zum Jahr 2005, die auch längerfristige Betrachtungen ermöglichen. Da in der amtlichen Wirtschaftsstatistik aber nur noch Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erfasst werden (aufgrund eines „Bürokratieabbaus“ wurden Betriebe mit 20 bis 50 Beschäftigten von der Pflicht befreit, den Statistikämtern Daten zu liefern), spiegeln die Werte nur etwa die Hälfte der Branche wieder. ver.di verzichtet – anders als Arbeitgeberveröffentlichungen – aber darauf, die Umsatzsteuerstatistik zugrunde zu legen. Diese könnte zwar genauere Werte zum Umsatz liefern, da hier alle steuerpflichtigen Umsätze aller Unternehmen erfasst werden. Allerdings hat diese Statistik mehrere Nachteile: Sie wird zum einen nur mit großer zeitlicher Verzögerung veröffentlicht, was zur aktuellen Entwicklung lediglich Schätzungen erlaubt. Zum zweiten beruht sie auf einer anderen, weniger tiefgehenden Wirtschaftsklassensystematik, die die Verwendung dieser Werte mit Bezügen zu den für diese Wirtschaftsinformationen wichtigen Werten der anderen genannten Tabellen (z.B. Beschäftigtenzahlen, Arbeitsstunden) unmöglich macht.
[1](2): In einem Expertengespräch mit dem bvdm im Juni 2011 kritisierte die Arbeitgeberseite, dass ver.di bei der Berechnung der Produktivität eine absolute Zahl (geleistete Arbeitsstunden) in Beziehung setzt zu einer Indexzahl (Produktionsmenge). Hintergrund dieses Vorgehens ist, dass das statistische Bundesamt den früher erstellten Arbeitsstundenindex nicht mehr liefert. Der Bundesfachbereich ist aber der Ansicht – auch nach Diskussion der Arbeitgeberkritik mit der volkswirtschaftlichen Abteilung von ver.di –, dass die branchenbezogene Produktivitätsberechnung dennoch möglich ist, da nur die jeweiligen prozentualen Veränderungsraten der Werte in Beziehung gesetzt werden und nicht die Werte an sich. In Zusammenarbeit mit der volkswirtschaftlichen Abteilung von ver.di wurde jedoch im September 2011 die Berechnungsmethode präzisiert.
***(3): Im August 2014 veränderte die Bundesagentur für Arbeit ihre Statistik zu den Beschäftigungsverhältnissen. Wegen einer genaueren Einbeziehung des Beginns und Endes von Arbeitsverhältnissen sowie einer Erweiterung des erfassten Personenkreises führte dies zu höheren Beschäftigtenzahlen als in früheren Statistiken.