Quartalsberichte zur Medienwirtschaft bis 2021

26.04.2022

 

Oktober bis Dezember 2021

Branchenübersicht - Noch unter Vor-Corona-Niveau

Den statistischen Indizien nach erholt sich die Medienwirtschaft von den Pandemiefolgen. Die längerfristigen Trends bleiben allerdings ungebrochen: Die Auflagen der gedruckten Periodika schrumpfen, Video- und Audiostreaming verändern die Marktanteile zu ihren Gunsten und erzeugen offenbar auch andere Nutzungsgewohnheiten. Die Buchbranche hält sich stabil, wobei sich die Gewichte vom Laden- zum Onlineverkauf verschieben. Auch bei den Kinos sprießen neue Hoffnungen.

 

 


Konzernübersichten - Alphabet ist Spitze

Im internationalen Maßstab war 2020 Alphabet der umsatzstärkste Medienkonzern. In Deutschland führt Bertelsmann die Rangliste an. Auch während der Pandemie sind fleißig Medienunternehmen gekauft bzw. verkauft worden. Die Gehälter der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder bewegen sich trotz Pandemie in horrender Höhe. Die Geschäftsentwicklung der führenden Konzerne ist 2021 gut bis sehr gut verlaufen. 

 

 

Übernahmen und Beteiligungen: Von Anthem bis ZDF

Zwischen Oktober und Dezember 2021 sind mindestens 37 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. Zu den herausragenden Deals gehörten der Verkauf von Gravitas Ventures durch ProSiebenSat.1, die Kapitalaufstockung durch Mediaset bei P7S1 auf 19,1 Prozent, der Verkauf von Gofeminin durch Funke, der Verkauf von Jameda durch Burda und der Erwerb diverser Verwertungsrechte von Musikgrößen durch Bertelsmann. 

 

 

Juli bis September 2021

Branchenübersicht - Stabile Buchbranche

Den statistischen Indizien nach erholt sich die Medienwirtschaft von den Pandemiefolgen. Die längerfristigen Trends bleiben allerdings ungebrochen: Die Auflagen der gedruckten Periodika schrumpfen, Video- und Audiostreaming verändern die Marktanteile zu ihren Gunsten und erzeugen offenbar auch andere Nutzungsgewohnheiten. Die Buchbranche hält sich stabil, wobei sich die Gewichte vom Laden- zum Onlineverkauf verschieben. Auch bei den Kinos sprießen neue Hoffnungen.

 

 


Konzernübersichten - Springer geht von Ost nach West

Bei führenden deutschen Medienkonzernen wird umgekrempelt: Bertelsmann deklassiert Gruner+Jahr zur RTL-Tochter, Springer gibt sein Osteuropageschäft weitgehend auf und startet in den USA durch, bei Funke hat die unternehmerische Führung gewechselt. Die wirtschaftlichen Kennzahlen weisen derweil allenthalben nach oben. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat durch das Bundesverfssungsgericht seine ökonomische Basis gesichert bekommen.

 

 

Übernahmen und Beteiligungen: Von Allocadia bis ZHH

Zwischen Juli und September 2021 sind mindestens 47 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. Bei den herausragenden Deals spielen oft Großkonzerne mit. So hat Springer fast alle Aktivitäten in Osteuropa an Ringier verkauft und dafür das US-Nachrichtenmedium „Politico“ gekauft, bei Funke wurde der Ausstieg zweier von drei Eigentümergruppen wirksam, auf dem Zeitungsmarkt in Hessen haben zwei Verlagsgruppen Titel untereinander getauscht, auf dem bayerischen Zeitungsmarkt ist mit der VG Passau ein neuer regionaler Großkonzern entstanden.

 

 

April bis Juni 2021

Branchenübersicht - Urheberrecht: Auf ein Neues!

Beim neuen Urheberrecht ist das Beste, dass es überhaupt beschlossen wurde; ausreichend ist es nicht. Bei den Werbeerlösen zeigen sich zarte Aufwärtstendenzen, ebenso sind die Auflagenzahlen der IVW nicht so schlecht wie befürchtet ausgefallen. Die Buchbranche hat trotz Pandemie den Umsatz 2020 stabil gehalten, auch wenn die Zahl der Buchkäufer weiter geschrumpft ist. Der Audio- und Videokonsum wächst, aber nur durch Streaming. Die Entwicklung bei den Digital-, Werbe- und Mediaagenturen ist 2020 unterschiedlich verlaufen.

 

 


Konzernübersichten - Neuer Mann bei Bertelsmann

Bertelsmann hat einen neuen „Familiensprecher“ und will mit „nationalen Media-Champions“ der globalen Konkurrenz entgegentreten. Bei ProSiebenSat.1 sieht man sich im Aufwind und wehrt sich gegen Avancen aus dem Hause Berlusconi. Axel Springer beglückt das Publikum mit „Bild“ als neuem Fernsehsender. ARD und ZDF müssen seit fünf Jahren mit gleich hohen Beitragseinnahmen auskommen. In der Funke-Gruppe wird die Familie Grotkamp die volle Macht übernehmen.

 

 

Übernahmen und Beteiligungen: Von Aviv bis Xingdu

Zwischen April und Juni 2021 sind mindestens 34 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. Bei den herausragenden Deals spielt Bertelsmann mehrfach eine Rolle: Einstieg bei der brasilianischen Ayfa, Verkauf von Prisma Media durch G+J, Verkauf von RTL Belgium. Außerdem wären zu nennen: die Mehrheitsübernahme bei der Kieler Zeitung durch Madsack, die Übernahme des Badischen Tagblatts durch die Badischen Neuesten Nachrichten sowie zwei Übernahmen in Polen durch Burda.

 

 

Januar bis März 2021

Branchenübersicht - Filmtheater am Abgrund

Die Pandemie beherrscht auch im neuen Jahr vielfach das Geschehen in der Medienwirtschaft. Am stärksten betroffen sind Sparten, die zeitweise schließen mussten (Kinos, Buchhandlungen). Auch werbeabhängige Branchen wie Anzeigenblätter, Radio und Fernsehen hatten Umsatzverluste. Andere (Streaming, Onlinewerbung, Musik, Videospiele) konnten von der Situation profitieren. Auch die internationalen Digitalkonzerne gehören zu den Gewinnern.

 

 

 


Konzernübersichten - G+J: Ein Verlag zerrinnt

Bei Bertelsmann stehen tiefgreifende Veränderungen an; gut möglich, dass der Großverlag Gruner+Jahr in die RTL-Gruppe verschoben wird. Unabhängig davon werden sich G+J ebenso wie RTL vom französischen Markt zurückziehen. Die Pandemie hingegen hat den Geschäften von Bertelsmann kaum geschadet, das gleiche gilt für Burda. Und auch ProSiebenSat.1 kam besser durch das vergangene Jahr als befürchtet. Über die Lage bei Axel Springer ist nichts bekannt, denn der Konzern veröffentlicht keine Zahlen mehr. Springers Hauptaktionär KKR weitet derweil seine Aktivitäten auf dem deutschen Medienmarkt weiter aus.

 

 

Übernahmen und Beteiligungen: Von Amino bis Zeitfracht

Zwischen Januar und März 2021 sind mindestens 60 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. Einige Deals stechen hervor: die Komplettübernahme von RTL II durch Bertelsmann, der Verkauf von SpotX durch die RTL Group, die Übernahme der Buchhandelskette Lehmanns durch Thalia oder der Kauf zweier Radioketten in Irland und Finnland durch Bauer.

 

 

Oktober bis Dezember 2020


Branchenübersicht - Video und Podcast im Aufwind

Nicht alle Medienbranchen leiden unter der Pandemie, manche (z. B. alles was mit Streaming zu tun hat) profitieren sogar davon. Insgesamt sind 2020 große Erschütterungen ausgeblieben, wie ein Zahlenwerk von PricewaterhouseCoopers zeigt. Auch die Werbeeinnahmen sind weniger geschrumpft als zeitweise befürchtet. Derweil sorgen Förderprogramme für digitalen Journalismus, die von der Bundesregierung und Google angeboten werden, für kontroverse Diskussionen.

 

 


Konzernübersichten - Bertelsmann mit noch mehr Büchern

Seit dem Sommer 2020 haben sich mehrere große Medienunternehmen (Bauer, VG Passau) von ausländischen Printmärkten zurückgezogen. Bei Bertelsmann hat die Buchbranche dafür gesorgt, dass der Konzern das Geschäftsjahr 2020 wohl ohne größere Probleme überstehen wird. ProSiebenSat.1 gibt sich ebenfalls optimistisch. Bei Springer ist der Abschied von der Börse besiegelt worden. ARD und ZDF müssen auf fest eingeplante Zusatzeinnahmen verzichten. Und DuMont hat offenbar kurz vor der Pleite gestanden.

 

 

Übernahmen und Beteiligungen: Von AVG bis ZEIT

Zwischen Oktober und Dezember 2020 sind mindestens 52 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. Einige Deals stechen hervor: der Kauf des US-Buchverlags Simon & Schuster durch Bertelsmann, die Komplettübernahme von RTL Belgium durch die RTL Group, die Übernahme der Handelsblatt-Fachmedien durch den Fachverlag Schmidt und der Verkauf von Polska Press durch die Verlagsgruppe Passau. Die Stein’sche Mediengruppe hat Haufe Discovery und Frohberg übernommen.

 

 

Juli bis September 2020

Branchenübersicht - Buchwelt ohne Messe

Die Absage der Frankfurter Buchmesse steht symptomatisch für die Erschütterungen, die die Pandemie in vielen Medienbranchen bewirkt hat. Aber nicht bei allen: Streamingangebote für Audio und Video erleben einen Umsatzschub, die Onlinewerbung wächst. Dabei hatte es im vergangenen Jahr in den meisten Mediensparten eine positive Entwicklung gegeben. Mehrere Analysen, die jüngst veröffentlicht wurden (Zeitungen, Zeitschriften, Filmproduktion, Buchgeschäft), zeigen das. Was davon für die Zukunft bleiben kann, wird sich zeigen.

 

 


Konzernübersichten -  Friede Springer verschenkt eine Milliarde

Friede Springer hat ihr Erbe auf besondere Weise geregelt: Sie hat einen Großteil ihrer Anteile dem Vorstandschef Mathias Döpfner vermacht. Dass dieser dafür keine Steuern zahlen will und vermutlich auch darf steht beispielhaft für die gesellschaftlichen Zustände hierzulande. Die beiden größten Medienkonzerne, Bertelsmann und ProSiebenSat.1, haben Geschäftszahlen fürs erste Halbjahr 2020 veröffentlicht. Darin widerspiegeln sich die negativen Folgen der Pandemie. Die Erträge aus dem Rundfunkbeitrag für ARD und ZDF haben 2019 auf dem Niveau der vorangegangenen Jahre gelegen. Ob die fällige Anhebung des Beitrags erfolgen kann, ist immer noch politisch umkämpft.

 

 

Übernahmen und Beteiligungen: Von Aschendorff bis Zeitfracht

Trotz Corona-Pandemie hat es zwischen Juli und September 2020 mindestens 38 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen im Medienbereich gegeben. Einige Deals stechen hervor: die Übertragung von 19,1 Prozent der Axel-Springer-Anteile auf Mathias Döpfner, der 25-Prozent-Einstieg von Zeitfracht bei Bastei-Lübbe, der Verkauf des Fernsehsenders „Tele 5“ an Discovery oder die Übernahme von „BuzzFeed“ durch Ippen.

 

 

April bis Juni 2020

Branchenübersicht - Staatsgeld für die Presse

Aus heiterem Himmel standen plötzlich 220 Millionen Förderung für die Presse im Nachtragshaushalt der Bundesregierung. Den Verlagen kann das nützen, denn sie leiden unter den Folgen der Pandemie. Auch die Buchbranche muss starke Umsatzverluste durch den „Shutdown“ verkraften; im vergangenen Jahr hatte sie ein Umsatzplus erzielt. Noch stärker coronageplagt sind die Kinos; nicht wenige Häuser sind immer noch geschlossen. Bei den audiovisuellen Medien setzt sich der Aufschwung von Streamingformaten zulasten des linearen Angebots der Sender fort. Bei Computer- und Videospielen hat es 2019 ein deutliches Umsatzplus gegeben.

 

 


Konzernübersichten -  Querfront in Magdeburg

Im Landtag von Sachsen-Anhalt wollen AfD, CDU und Linkspartei gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags stimmen; sie würden damit das Vorhaben verhindern. Alle großen Medienunternehmen haben vor dem Hintergrund der Pandemie ihre Prognosen für 2020 gekippt. ProSiebenSat.1 wird zum Spielball globaler Investoren – sogar die norwegische Staatsbank ist eingestiegen. Bei Springer wird wieder einmal umstrukturiert, diesmal wohl auf Wunsch des neuen Hauptaktionärs KKR. Springer spendierte seinem Führungspersonal zudem über 100 Millionen Euro Vergütung für 2019. Der Bauer-Verlag fährt sein internationales Geschäft radikal zurück.

 

 


Übernahmen und Beteiligungen: Von Banijay bis Weka

Die Corona-Pandemie schlägt sich auch in einer geringeren Zahl von Übernahmen und Beteiligungen nieder. Von April bis Juni sind dem Autor 25 Fälle bekannt geworden. Darunter waren etliche bedeutsame Vorgänge: die Komplettübernahme von Brainpool TV durch Banijay, von HSE24 durch Intermediate sowie der Weka-Fachgruppe durch Paragon, außerdem Bauers Verkauf seines kompletten Geschäfts in Australien, Neuseeland, Rumänien und Russland sowie des polnischen Fernsehsenders Polsat.

 

 

Januar bis März 2020

Branchenübersicht - Unter Corona-Vorbehalt

Die Corona-Krise wird alle Medienbranchen betreffen, am stärksten ge-litten haben bisher Buchhandlungen und Kinos. Die Zeitungsverlage und Fernsehsender beklagen sinkende Werbeerlöse. Auf dem Buchmarkt stagnieren die E-Bücher bei einem Umsatzanteil von fünf Prozent. Beim "Bewegtbild" untergraben Streamingplattformen das Geschäftsmodell der Fernsehsender, beim Hörfunk deutet sich eine ähnliche Entwicklung an. Vom Musikumsatz entfallen schon 55 Prozent auf Streaming.

 

 


Konzernübersichten -  KKR statt Börse

Beim Springer-Konzern hat der Finanzinvesor KKR knapp die Hälfte des Aktienkapitals zusammengekauft und den Konzern von der Börse genommen. Bei ProSiebenSat.1 haben ebenfalls Investoren – darunter der Berlusconi-Clan – den niedrigen Aktienkurs für großflächige Kapitalbeteiligungen genutzt. Zudem hat man sich dort eine veritable Führungskrise geleistet. Bertelsmann hat die Komplettübernahme der Buchgruppe Penguin Random House genehmigt bekommen. Bauer hat sein Geschäft in Neuseeland von heute auf morgen liquidiert.

 

 


Übernahmen und Beteiligungen: Von Academia bis ZDF

Zwischen Januar und März 2020 wurden 45 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, bei denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Herausragend waren der Ausverkauf von Zeitungen (Mitteldeutsche Zeitung und Hamburger Morgenpost) durch DuMont, die Übernahme der The Meet Group durch P7S1, die Fusion von CinemaxX und Cinestar sowie die Übernahmewelle bei den Lesezirkeln.

 

 

 

Oktober bis Dezember 2019

Branchenübersicht - Onleihe in der Kritik

Nach den Berechnungen von PwC umfasst die deutsche Medienwirtschaft im engeren Sinn 56 Milliarden Euro Umsatz. Die visuellen Medien (TV, Video, Film) stellen davon 18 Milliarden. Bei den Zeitungen reißt die Serie von Verkäufen und Zusammenschlüssen nicht ab. Ein neuer Konflikt um den Pressevertrieb konnte abgewendet werden. Der Buchumsatz ist wegen höherer Preise leicht gestiegen. Beim Buchhandel hat das vergangene Jahr eine deutliche Zentralisation des Kapitals gebracht. Die Fernsehsender sehen sich mit einer Offensive der Streamingportale aus den USA konfrontiert. 

 

 


Konzernübersichten -  Leonine ist da!

Bertelsmann ist stolz auf sich selbst und will sechs Milliarden Euro jährlich in Medieninhalte investieren. ProSiebenSat.1 muss mit weniger Profit zufrieden sein und bekommt mit Mediaset einen neuen Großaktionär. Bei Springer ist die Machtübernahme durch das Finanzkapital (KKR) vollzogen, der angekündigte „große Schnitt“ beim Personal zeichnet sich ab. Die VG von Holtzbrinck hat positive Wirtschaftszahlen für 2018 gemeldet. Der Versuch, die Finanzierung von ARD und ZDF auf verlässlichere Beine zu stellen (Indexmodell), ist gescheitert. Mit Leonine hat der Finanzinvestor KKR aus dem Stand heraus einen führenden Konzern für Film- und Fernsehproduktion geschaffen.

 

 


Übernahmen und Beteiligungen: Von Athesia bis Zebralution

Zwischen Oktober und Dezember 2019 wurden 46 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, bei denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Herausragend waren die Komplettübernahmen von Penguin Random House durch Bertelsmann und von Immowelt durch Axel Springer. Zu nennen sind auch der Verkauf von Autoscout24 und Finanzcheck an Hellman & Friedman, die Neuordnung des Kapitals beim Badischen Pressehaus sowie die Hereinnahme eines zweiten Finanzinvestors (PSP) durch KKR bei Axel Springer.

 

 

 

Juli bis September 2019


Branchenübersicht - Ein „Deal“ bei den Journalen

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt für journalistische Berufe hat sich verbessert. Zeitungen und Zeitschriften leiden weiterhin unter Auflagenschwund. Mit dem Verkauf des Berliner Verlags hat der Ausstieg DuMonts aus dem Zeitungsgeschäft begonnen. Bei den wissenschaftlichen Journalen müssen die Verlagskonzerne auf einen Teil ihrer Profite verzichten und sich auf „Open-Access“-Deals einlassen. Die Buchbranche freut sich über leichte Umsatzzuwächse. Bei den audiovisuellen Medien hält der Vormarsch des Streamings an.

 

 


Konzernübersichten - Bei Springer regiert jetzt das Finanzkapital

Bei Axel Springer hat der Finanzinvestor KKR fast die Hälfte des Kapitals gekauft; nun wird rücksichtslos gespart. ProSiebenSat.1 will offenbar seine Produktionssparte verkaufen. Gleichzeitig wird über die Pläne des neuen Großaktionärs Mediaset spekuliert. Bertelsmann freut sich derweil über steigende Umsätze. Nach der Übernahme von Unitymedia durch Vodafone entsteht ein Monopolist auf den Kabelmarkt und ein neuer mächtiger Medienkonzern.

 

 


Übernahmen und Beteiligungen: Von Athena bis ZAK

Zwischen Juli und September 2019 wurden 41 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, bei denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Herausragend ist der Erwerb von 42,5 Prozent Springer-Aktien durch KKR.und die Übernahme von Unitymedia durch Vodafone. Zu nennen sind auch der Verkauf des Portals NetDoktor von Holtzbrinck an Burda und die Gründung einer Gemeinschaftsredaktion durch drei westfälische Zeitungsverlage.

 

 

April bis Juni 2019

Branchenübersicht - Zarte Hoffnung für den Buchmarkt

Die Buchbranche freut sich über einen leichten Zuwachs 2018 und wohl auch 2019. Auch der Medienkonsum per Internetstream – Audio und Video – wächst, sogar rasant. Die werbeabhängigen Medienbranchen mussten 2018 hingegen Verluste bei den Erlösen hinnehmen. Erstmals war auch das Fernsehen betroffen. Bei den Digital-, PR- und Werbeagenturen ebenso wie bei den Videospielen gab es 2018 einen Aufschwung.

 

 


Konzernübersichten - Geht Springer weg von der Börse?

Bei Axel Springer will der Finanzinvestor KKR groß einsteigen und den Konzern von der Börse nehmen. Bei ProSiebenSat.1 hat die italienische Mediaset schon knapp zehn Prozent erworben und will vermutlich weitermachen. Bertelsmann hat den höchsten Umsatz seit 2008 verbucht und investiert viel Geld bei Startups in Übersee. Burda hat einen „angenehmen“ Profit erzielt. Bei ARD und ZDF geht der Streit um den Rundfunkbeitrag weiter.

 

 


Übernahmen und Beteiligungen: Von Allianz bis Zeitfracht

Zwischen April und Juni 2019 wurden 54 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, bei denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Herausragend ist Berlusconis Einstieg bei ProSiebenSat.1; Gruner+Jahr hat die Motorpresse Stuttgart verkauft. Wichtig war auch, dass Zeitfracht den insolventen Buchzwischenhändler KNV übernommen hat.

 

 

Januar bis März 2019

Branchenübersicht - Ein miserables Kinojahr

Bei den Filmtheatern sind 2018 die Umsätze und Besucherzahlen deutlich eingebrochen. Ein Grund waren die Video-Streamingportale, die nicht nur den Kinobetreibern, sondern auch Fernsehsendern und Buchverlagen die Kunden abspenstig machen. Auf dem stark wachsenden Markt für Streaming entwickelt sich ein heftiger Konkurrenzkampf. Ansonsten ist die Jahresbilanz 2018 in den einzelnen Medienbranchen unterschiedlich ausgefallen.

 

 

 


Konzernübersichten - Ausverkauf bei DuMont

DuMont ist – nach Springer und Holtzbrinck – der dritte Medienkonzern, der das Zeitungsgeschäft loswerden will. In diesem Fall würde allerdings von dem Unternehmen nicht mehr viel übrig bleiben. Das Geschäftsjahr 2018 haben Bertelsmann und Axel Springer erfolgreich abgeschlossen, bei ProSiebenSat.1 ist das Geschäft hingegen geschrumpft. Die Funke-Gruppe zeigt sich wieder einmal von ihrer asozialen Seite. Der Finanzinvestor KKR ist dabei, sich einen neuen Medienkonzern zusammenzukaufen, mit dem der wachsende Bedarf der Streaming-Plattformen an Inhalten bedient werden soll.

 

 


Übernahmen und Beteiligungen: Von Altraverse bis ZDF

Zwischen Januar und März 2019 wurden 63 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, bei denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. 13mal war Bertelsmann beteiligt, davon neunmal als Käufer. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Dazu zählen die Übernahme der Tele München Gruppe durch KKR, der Erwerb von fünf Radiobetreibern in England durch Bauer und die Gründung des Joint Ventures DMV durch Gruner+Jahr und Bauer.

 

 

Oktober bis Dezember 2018

Branchenübersicht - 90 Prozent sind online

 

Im Vergleich zum Vorjahr sind 2018 eine Million Internetnutzer neu dazu gekommen. Auch deshalb ist das Internet inzwischen der stärkste Werbeträger geworden. Auf dem Zeitungsmarkt ist die Vielfalt weiter gesunken, bei Publikumszeitschriften sind etliche große Titel verkauft worden. Der Buchumsatz hat 2018 stagniert, aber bei E-Büchern deutet sich eine Trendwende nach oben an. Die Werbeerlöse beim Fernsehen sind erstmals seit langer Zeit nicht mehr gewachsen. Derweil untergraben Online-Streamingportale die etablierten Geschäftsmodelle in zahlreichen Medienbranchen: Fernsehen, Hörfunk, Filmwirtschaft, Kinos und Bücher.

 

 

 


Konzernübersichten - Friede Springer ordnet ihr Erbe

 

Bei Springer hat es einen Anteilstausch an der Spitze des Unternehmens gegeben. Die Geschäftszahlen des Konzerns können sich sehen lassen. Bei Bertelsmann wird die Bilanz durch RTL Deutschland belastet. ProSiebenSat.1 leidet am stärksten unter einem Absturz des Aktienkurses und gerät in die Gefahr einer feindlichen Übernahme. Holtzbrinck hat 2017 mehr Umsatz gemacht, aber weniger Profit eingestrichen. Madsack hat das Geschäftsjahr 2017 „erfolgreich“ abgeschlossen, Ganske hingegen verbuchte einen Verlust.

 

 

 


Übernahmen und Beteiligungen: Von ADVO bis ZDF


Im Oktober, November und Dezember 2018 wurden 35 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, bei denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Dazu zählen der Mehrheitserwerb an der brasilianischen Campanhia das Letras durch Bertelsmann, der Verkauf der Berliner Synchron nach Schweden, der Verkauf der Cinestar-Kinokette an Vue Entertainment und der Verkauf von Bauers gesamten Aktivitäten in Tschechien und der Slowakei an den Oligarchen und tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babiš.

 

 

Juli bis September 2018


Branchenübersicht - Streaming dominiert den Musikmarkt


Das Streaming, d. h. der Direktkonsum von Medieninhalten aus dem Internet, stellt in immer mehr Branchen die etablierten Geschäftsmodelle infrage. Auf dem Musikmarkt ist es zum führenden Vertriebsweg geworden, aber auch Fernsehsender, Videoportale, Filmtheater und Buchverlage sehen sich mit Herausforderungen konfrontiert, auf die sie kaum vorbereitet sind. Vor diesem Hintergrund haben die Umsätze in der Werbewirtschaft und in den meisten Medienbranchen stagniert oder sind geschrumpft. Nur die Onlinewerbung wächst weiterhin kräftig.

 

 

 


Konzernübersichten - Burda im Höhenflug

Der Burda-Konzern hat seinen Umsatz 2017 um 18,4 Prozent steigern können. Auch bei Springer und Bertelsmann hat es ein Wachstum gegeben, ProSiebenSat.1 ist wegen des Verkaufs von Tochterfirmen geschrumpft. ARD und ZDF müssen sich mit einem enger werden Finanzrahmen abfinden, weil die Politik das so will. DuMont muss 16 Millionen Strafe zahlen. Und die Kirch-Pleite aus dem Jahr 2002 ist nach 16 Jahren abgeschlossen worden.

 

 

 


Übernahmen und Beteiligungen: Von Aufbau bis Zumper

Zwischen Juli und September 2018 wurden 41 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, bei denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Dazu zählen die Übernahme des Audio-Verlags durch Bertelsmann, zweier Radiobetreiber in England und Schweden durch Bauer und der Verkauf von sechs Frauenzeitschriften des Jahreszeiten-Verlags an Klambt. Burda will zusammen mit Noweda eine neue Apothekenzeitschrift starten.

 

 

April bis Juni 2018


 
Branchenübersicht - Ein neues Kabel-Monopol


Die geplante Fusion von Unitymedia mit Kabel Deutschland wird in der Telekombranche ein neues gefährliches Monopol schaffen. Auch auf dem Zeitungsmarkt hat der Konzentrationsgrad zugenommen – durch Übernahmen von Verlagen ebenso wie durch die Fusion von Redaktionen. Auf dem Buchmarkt schrumpfen die Umsätze leicht. Bedenklich ist hier aber vor allem, dass die Zahl der Buchleser deutlich abnimmt. In der Videobranche gibt es neue Versuche, ein massentaugliches Streamingportal als Alternative zu Netflix und Amazon Prime zu schaffen.

 

 

 


Konzernübersichten - Börsenflop bei Springer Nature

Der geplatzte Börengang von Springer Nature bedeutet vor allem für die Verlagsgruppe von Holtzbrinck einen Tiefschlag. Bei den drei größten Medienkonzernen Bertelsmann, ProSiebenSat.1 und Axel Springer hat es im ersten Quartal 2018 leichte Zuwächse beim Umsatz gegeben – zumindest wenn man die Währungseffekte herausrechnet. P7S1 und Bertelsmann-Arvato streichen Arbeitsplätze. ARD und ZDF haben zwei Konfliktfelder mit Kompromissen befriedet, sehen sich aber mit Sparforderungen konfrontiert. Auch die politische Großwetterlage in Europa entwickelt sich für sie eher ungünstig.  

 

 

 


Übernahmen und Beteiligungen: Von Ambassador bis Weka

Zwischen April und Juni 2018 wurden 35 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, an denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Dazu zählen der Mehrheitserwerb beim brasilianischen „Affero Lab“ durch Bertelsmann, die Übernahme des „Bonner Generalanzeigers“ durch die „Rheinische Post“ und der „Wetzlarer Neuen Zeitung“ durch die VG Rhein-Main. Auch der Verkauf der Telepool von BR und MDR an zwei Investoren hat Aufmerksamkeit erregt.

 

 

 

Januar bis März 2018
 

Branchenübersicht - Gutes von der Grosso-Front


Beim Pressevertrieb hat es einen Kompromiss zwischen den Großkonzernen und dem Grossoverband gegeben; das Vertriebssystem bleibt damit vorerst erhalten. Auf dem hessischen Zeitungsmarkt sind mit dem Verkauf der „Frankfurter Rundschau“ und der „Frankfurter Neuen Presse“ an Ippen neue Fakten geschaffen worden. Die Umsätze mit Publikums- und Fachzeitschriften haben auf Vorjahresniveau gelegen. Auf dem Markt für Fernsehkabel droht ein Monopol: Kabel Deutschland und Unity Media wollen fusionieren. Das Kinogeschäft ist 2017 besser gelaufen als 2016, aber nicht so gut wie 2015. Das Online-Werbegeschäft wächst weiter.

 

 

 


Konzernübersichten - P7S1 gebiert Nucom

Bertelsmann und Axel Springer haben im vergangenen Jahr höhere Umsätze und Profite erzielt und fleißig neue Unternehmen gekauft. Für ProSiebenSat.1 gilt zwar das gleiche, dort musste aber beim dynamischsten Bereich, den Digitalplattformen, ein Finanzinvestor hereingeholt werden. Offenbar hat man nicht genug Geld, um dort die Entwicklung voranzutreiben. Burda hat sich 2017 zum viertgrößten deutschen Medienkonzern gemausert. Bauer und Funke haben Geschäftszahlen für 2016 veröffentlicht. Bei beiden gab es ein leichtes Umsatzminus. Der Wissenschaftsverlag Springer Nature, an dem die VG von Holtzbrinck die Mehrheit hält, will an die Börse gehen.

  

 

 

 


Übernahmen und Beteiligungen: Von Academia bis Zerotwonine

Zwischen Januar und März 2018 wurden 40 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, an denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. Davon gingen sechs auf das Konto von Bertelsmann. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Dazu zählen die Übernahme des US-Buchverlags „Rodale“ durch Bertelsmann, der Komplettübernahme des Online-Erotikversands „Amorelie“ durch P7S1, der Verkauf der „Lausitzer Rundschau“ an die Neue Pressegesellschaft sowie der „Frankfurter Rundschau“ und der „Frankfurter Neuen Presse“ an Ippen, außerdem die Übernahme der „Brain Group“w durch Omnicom.

 

 
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© Petra Dressler