Ausgabe 23-12-21
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
üppige Geschenke erwarten wir auch in der Adventszeit nicht von den Arbeitgeber*innen. Doch das um 20 Euro erhöhte Angebot der Zeitungsverleger*innen in Bayern wird von den Beschäftigten als Frechheit empfunden. Und: Nach wie vor wollen sie erst im Januar 2025 eine bleibende Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen. Bis dahin sollen sich die Beschäftigten mit monatlichen Einmalzahlungen von jetzt 120 Euro zufriedengeben. Es erinnert ein wenig an einen Zwanzig-Euro-Schein, den der Patenonkel großzügig seinem Patenkind in die Hand drückt und es dabei ermahnt: "Aber nicht verplempern."
Einen Fall von Union Busting vermutet ver.di bei der Frankfurter Rundschau. Dort kündigte der Geschäftsführer in einer E-Mail an die Belegschaft am 7. Dezember an, das Ressort FR+ (Multimedia-App) aufzulösen und den Klimapodcast einzustellen. Drei jungen Kolleg*innen, die teilweise schon vor Beendigung ihres Volontariats übernommen wurden, solle innerhalb ihrer Probezeit gekündigt werden.
Wir werden uns auch im kommenden Jahr gegen Arbeitgeber*innen stemmen, die die Arbeit ihrer Beschäftigten nicht respektieren. Das ist unser Weihnachtsversprechen!
Wir wünschen euch schöne Feiertage.
Das Team des ver.di-Verlagsnewsletters
Von Weihnachtsfreude keine Spur, dafür gute Gründe, sich zu ärgern: in der nunmehr vierten Tarifverhandlung für die Beschäftigten in Bayerns Zeitungsverlagen steigerten die Arbeitgeber ihr bislang enttäuschendes Angebot um sage und schreibe 20 Euro – für mehr habe man „kein Mandat“. Nach wie vor soll es erst im Januar 2025 eine bleibende Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen geben. Bis dahin sollen sich Beschäftigten mit monatlichen Einmalzahlungen von jetzt 120 Euro zufriedengeben.
Die Reaktion des Geschäftsführers Rempel auf den Warnstreik der Frankfurter Rundschau (FR) folgte knapp eine Woche später. In einer E-Mail an die Belegschaft kündigte er am 7. Dezember an, das Ressort FR+ (Multimedia-App) aufzulösen und den Klimapodcast einzustellen. Drei jungen Kolleg*innen, die teilweise schon vor Beendigung ihres Volontariats von der FR übernommen wurden, solle innerhalb ihrer Probezeit gekündigt werden. Für die Gewerkschaft ver.di riecht das gewaltig nach Union Busting. Der Arbeitgeber bestrafe offensichtlich diejenigen, die den geringsten Schutz genießen, dafür, dass die Beschäftigten ihre Rechte wahrnehmen, erklärte ver.di in einer Pressemitteilung.
Die sechste Tarifverhandlung für die Beschäftigten im bayerischen Buchhandel und bei Verlagen endet für die Beschäftigtenvertreter*innen mehr als enttäuschend. Obwohl in den letzten Wochen es zu viel Bewegung durch weitere Streikaktionen der Beschäftigten kam, zeigten die Arbeitgeber keinerlei Bewegung am Verhandlungstisch. Die Arbeitgeber legten kein neues Angebot vor obwohl das alte Angebot aus September weitere Reallohnverluste bedeutet und die Gefahr der Altersarmut massiv verschärft.
Die Frankfurter Buchmesse ist die größte Bücherschau auf der Welt – mit hitzigen Debatten, schlechter Luft, überhöhten Brötchenpreisen und einer Hommage an Literatur, Lesen und Bücher. Sie ist aber auch der Mikrokosmos einer Welt, »die in keinem guten Zustand ist«, wie der Schriftsteller Salman Rushdie sagte.
Die Tariflöhne in Verlagen und Buchhandel von Cornelsen, Suhrkamp, Aufbau-Verlage, Beuth Verlag, Springer Nature u.a.liegen aber auch weiterhin unter einem angemessenen Niveau für den hohen Ausbildungsgrad und für die Leistungen der Kolleg*innen. Auch aus diesem Grund fordern wir eine Erhöhung der Gehälter, damit die wertvolle Arbeit der Kolleg:innen adäquat entlohnt wird.
Am 2. November hat ver.di die FUNKE-Geschäftsführung aufgefordert, Gespräche über die Einführung eines Tarifvertrages für die FUNKE Zentralredaktion GmbH aufzunehmen. Für die Antwort hatte ver.di eine Frist von zwei Wochen bis zum 17. November eingeräumt. An genau diesem Tag erhielt ver.di eine Antwort vom Konzern-Personalleiter Norbert Janzen, in der uns Sondierungsgespräche angeboten wurden. Als Termin haben wir den 30. Januar 2024 vereinbart.
Am 23. November 2023 hat die gemeinsame Tarifkommission von DJV und ver.di mit der Geschäftsführung in Berlin eine erste Tarifverhandlung geführt. Auf Arbeitgeberseite nahmen daran der Geschäftsführer Karl Ritter, die Personalchefin Eleanor Michie sowie Rechtsanwältin Tatjana Serbina (Baker McKenzie) teil.
Im Mittelpunkt standen wichtige Themen des Manteltarifvertrags (MTV). Die Gewerkschaften fordern einen Haustarifvertrag zu vereinbaren, der nicht nur für die Redakteurinnen und Redakteure, sondern für alle Beschäftigten gilt.
Der Betriebsrat von DuMont Druck Köln hat sich am Freitag (15.12.) mit dem Arbeitgeber auf einen Sozialplan geeinigt. Vereinbart wurde eine Abfindungssumme von 7,3 Millionen Euro sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Die Verhandlungen verliefen permanent unter hohem Druck. Bereits am ersten Verhandlungstag sei dem Betriebsrat mitgeteilt worden, dass das Vermögen der Gesellschaft nicht ausreiche, um die laufenden Gehälter zu zahlen. Für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen wurde die Insolvenz des Unternehmens angekündigt. Die Gewerkschaft prüft darüber hinaus, ob rechtliche Schritte gegen die möglicherweise im Vorfeld begangenen Verstöße gegen das Betriebsverfassungsgesetzt eingeleitet werden.
Harald Pürzel ist Konzernbetriebsratsvorsitzender der SWMH. Warum an ihm so viele Ämter hängen bleiben beleuchtet ver.di DRUCK+PAPIER.
Unternehmen wollen einerseits Büroflächen einsparen; andererseits wünschen sie mehr Präsenz im Büro, um die Nachteile von Homeoffice und Desksharing auszugleichen. Etwa den fehlenden sozialen Kontakt zu Kolleg*innen. Neueingestellte seien schneller bereit, für ein besseres Angebot das Unternehmen zu wechseln, erzählt eine Betriebsrätin. Aber alle ins Büro zu beordern, damit der soziale Kontakt wieder funktioniert, können sich besonders Branchen mit vielen unbesetzten Stellen nicht leisten. Hybrides Arbeiten (im Büro und mobil) gehört für Bewerber*innen zur Standardanforderung.
Den Prignitz-Kurier druckt Madsack schon nicht mehr, die Lokalzeitung in Brandenburg gibt es nur noch als E-Paper. Jetzt folgen die Landkreise Kyritz und Wittstock. Dieser Vorgang illustriere den Niedergang der Zeitungsbranche, schreibt Medienexperte Gert Hautsch. Bei Zeitungen, Zeitschriften und Büchern gingen Auflagen und Umsätze zurück, heißt es in seinem neuen Quartalsbericht zur Medienwirtschaft.
Die Quartalsberichte für den Zeitraum Juli bis September 2023 bestehen aus drei Teilen: Branchenübersicht, Konzernübersichten sowie Übernahmen und Beteiligungen.
Sybille Stamm war die erste ver.di-Landesbezirksleiterin nach der ver.di-Gründung 2001 bis zu ihrem Rentenbeginn 2007. Unter ihrer Leitung wuchsen die fünf Gründungsgewerkschaften im Land zusammen. Am 14. Dezember ist sie gestorben.
ver.di trauert um Detlef Hensche, den ehemaligen Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst. Er starb nach langer schwerer Erkrankung am 13. Dezember 2023 im Alter von 85 Jahren in Berlin.
Das Internet soll kein rechtsfreier Raum sein. Mit neuen Gesetzen will die EU im kommenden Jahr Internetkonzerne, Plattformen und Andere dazu verpflichten, schneller und besser gegen Hetze, Desinformation und gefälschte Produkte vorzugehen, KI zu kennzeichnen und den Jugendschutz besser zu achten. Welche Gesetze das sind und wie sie sich auf die Internetnutzung auswirken.
Ausgabe 23-10-30
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
eiskalt über Nacht abserviert: Als die Beschäftigten von DuMont Druck Köln am 4. Oktober zur Arbeit kamen, wurde eine Mitarbeiterversammlung einberufen. Ihnen wurde mitgeteilt, dass mit sofortiger Wirkung die Ausgaben des Kölner Stadt-Anzeigers, der Kölnischen Rundschau und des Express nicht mehr in Köln, sondern in Koblenz beim Mittelrhein-Verlag gedruckt werden. Von der dauerhaften Einstellung des Geschäftsbetriebs der outgesourcten DuMont Druck Köln betroffen sind rund 200 Kolleg*innen im Druckzentrum und bei der DuMont-Tochter RZZ Versand. Die Beschäftigten wurden von der Arbeit freigestellt und erhielten Hausverbot. Sämtliche Informations-, Beratungs- und Beteiligungsrechte des Betriebsrates nach dem Betriebsverfassungsgesetz wurden missachtet. Zudem ist das Unternehmen nicht insolvent, Gewinne wurden abgeführt.
In Köln reagierte die Stadtgesellschaft empört. Es gab mehrere Protestaktionen, eine Unterschriftenaktion wurde gestartet, die auch Prominente wie Karl Lauterbach, die Band Bläck Fööss und Günter Wallraff unterzeichneten. Wie die taz berichtete, verkündete die Kölsch-Brauerei Reissdorf, keine Zeitungen des Unternehmens mehr in ihren Lokalen auszulegen, während sich die Karnevalsband Paveier sowie die Kölsch-Rocker von Brings ebenfalls positionierten.
Wer ebenfalls unterzeichnen möchte, findet die Solidaritätsadresse beim DGB Köln:
https://koeln-bonn.dgb.de/dumont
Mit freundlichen Grüßen
das Team des ver.di-Verlagsnewsletters
Fast 250 Streikende zogen Mitte Oktober vom Westermann-Bildungshaus in einer Demonstration zum zentralen Kohlmarkt in der Braunschweiger Innenstadt. Zwischenstation war am Verlagshaus der Braunschweiger Zeitung. Die Demonstrierenden machten erneut klar, dass sie nicht nachlassen werden, für Tarifverträge zu kämpfen.
Artikel von Friedrich Siekmeier
Die Beschäftigten der Braunschweiger Zeitung traten am 19. September in einen ganztägigen Warnstreik für eine Gehaltserhöhung und einen Haustarifvertrag. Der Funke Verlag lehnt jegliche Tarifverhandlungen mit den gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten der Braunschweiger Zeitung ab.
Weitere Informationen
Durchbruch bei Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen: mehr Geld und maximal 37,5 Wochenstunden
Auf einen Schlag bis zu einem Drittel mehr Gehalt. In Zahlen: Statt vorher 3.200 Euro stehen jetzt bei rund zehn Beschäftigten 4.200 Euro brutto auf dem Gehaltszettel.
Von dem Tarifvertrag profitieren auch die Belegschaften der Schwesterverlage in Paderborn und Köln, die allesamt zur niederländischen Brill-Gruppe gehören.
Die Zusteller*innen der Bremerhavener Nordsee-Zeitung sind tarifgebunden im eigenen Zeitungsverlag beschäftigt. Jetzt will die Nordsee-Zeitung den Tarifvertrag aushebeln, indem sie die Zustellung in eine andere Firma auslagert. Dagegen protestierten sie am 26.10.23.
Link zu weiteren Informationen
Wie Zeitungsverlage Löhne drücken: Tarifverträge aushebeln, Nachtzuschläge kapern, Minderjährige anheuern beschreibt ver.di DRUCK+PAPIER.
Zum Artikel in der ver.di DRUCK+PAPIER
Das Kölner Medienhaus DuMont (KStA Medien) hat am 4. Oktober 2023 auf einer Betriebsversammlung verkündet, dass das Druckzentrum in Köln mit sofortiger Wirkung geschlossen ist. Der Druck der Kölner Zeitungen Stadtanzeiger, Rundschau und Express wurde in eine nicht tarifgebundene Druckerei nach Koblenz verlagert. Den Beschäftigten wurde von der Geschäftsleitung mitgeteilt, dass sie von der Arbeit freigestellt sind und sie Hausverbot haben. Von der dauerhaften Einstellung des Geschäftsbetriebs der outgesourcten DuMont Druck Köln betroffen sind rund 200 Kolleg*innen im Druckzentrum und bei der DuMont-Tochter RZZ Versand. Die Informations-, Beratungs- und Beteiligungsrechte des Betriebsrates nach dem Betriebsverfassungsgesetz wurden missachtet.
Ausführliche Informationen http://dumont.verdi.de
Seit Monaten kämpfen die Beschäftigten der Frankfurter Rundschau (FR) für faire Gehälter, bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag. Im August hat Geschäftsführer Max Rempel die Tarifverhandlungen – mit Rückendeckung der Münchner Gesellschafter Dirk Ippen und Daniel Schöningh – einseitig abgebrochen, verbunden mit einer kleinen Gehaltserhöhung für einen Teil der Belegschaft. Auf einen Offenen Brief, der die unhaltbaren Bedingungen anprangert, haben die Verleger bis heute inhaltlich nicht reagiert. Nun gab es Proteste.
Ausführlich auf M Online
Auch im dritten Anlauf ist es nicht gelungen, den Angestellten in Bayerns Zeitschriftenverlagen endlich die dringend nötige Einkommenserhöhung zu verschaffen. Die Arbeitgeberseite des Medienverbands der freien Presse (MVFP) hat zwar ihr Angebot noch einmal etwas nachgebessert, doch auch das reichte nicht aus, um die Reallohnverluste der letzten zwei Jahre und die eklatant hohen Teuerungsraten angemessen abzufedern.
Zum ver.di-Tarifinfo
Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in Bayerns Zeitungsverlagen haben auch im zweiten Anlauf keinerlei Fortschritte gebracht – die Arbeitgeberseite hatte zwar einen Strukturvorschlag, aber leider keine Euro-Beträge im Gepäck. Nach drei Stunden war klar: so wird das heute wieder nichts! Ein nächster Termin findet am 17.11.23 statt.
Zum ver.di-Tarifinfo
Die Verlage testen künstliche-Intelligenz-Systeme. Bedeutet dies eine| Bedrohung der Wissensarbeit oder Entlastung für Beschäftigte? Wie sich das auf den Buchdruck auswirkt analysiert ver.di DRUCK+PAPIER.
Link zum Artikel
Neuer Ausbildungsberuf für virtuelle Welten: Gestalter*innen für immersive Medien.
Ausführlich bei ver.di DRUCK+PAPIER
Fachliche Informationen für die Ausbildung in der Druck- und Medienindustrie. Auszubildende erhalten das Druck- und Medien-Abc automatisch über die Berufsschule.
Die Quartalsberichte für den Zeitraum Juli bis September 2023 zur Medienwirtschaft von Gert Hautsch stehen online. Sie bestehen wie immer aus drei Teilen:
Link zu den Quartalsberichten
Link zu allen Seminaren
Ausgabe 23-08-10
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
neben dem aktuellen Tarifgeschehen liegt der Schwerpunkt dieses Verlagsnewsletters auf der Aus- und Weiterbildung. Am 1. August startete der neue Medienberuf Gestalter*in für immersive Medien mit der dualen Ausbildung. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat festgestellt, dass es einen steigenden Bedarf für die Gestaltung der Produkte gibt. Bislang arbeiteten vor allem Quereinsteiger*innen in der Branche.
ver.di bietet für Prüfer*innen in den neugeordneten Berufen Mediengestalter*in Digital und Print und Mediengestalter*in Bild und Ton ein Seminar vom 1. bis 3. November in Berlin an. Über viele Anmeldungen würden wir uns freuen.
Dies gilt auch für das jährliche Seminar für Betriebsratsmitglieder und Mitglieder der Schwerbehindertenvertretung aus Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchverlagen. Es findet vom 10. bis 15. September im ver.di-Bildungszentrum Gladenbach statt.
Mit freundlichen Grüßen
das Team des ver.di-Verlagsnewsletters
Die dritte Tarifverhandlung endete für die Beschäftigten im bayerischen Buchhandel und bei Verlagen ohne Ergebnis. Im Vorfeld machten Beschäftigte eindrucksvoll, in verschiedenen Aktionen und Streiks, ihre schwierige Situation deutlich. Angst um die eigene Existenz und Angst vor der drohenden Altersarmut waren dabei das bestimmende Bild. Die Arbeitgeber machten zwar ein neues Angebot, dies liegt aber aus Sicht der Beschäftigtenvertreter weit weg von einem möglichen Tarifabschluss.
Ausführlich im ver.di-Tarifinfo
Auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Angestellten in Bayerns Zeitschriftenverlagen ging ohne Aussicht auf einen Abschluss zu Ende. Die Arbeitgeberseite des Medienverbands der freien Presse (MVFP) hat ihr Angebot nur minimal verbessert. Für die ver.di-Verhandlungskommission stand daher schnell fest: das ist immer noch viel zu wenig, um den Beschäftigten die enormen Preissteigerungen des täglichen Lebens auch nur ansatzweise auszugleichen. Die Tarifvertragsparteien gingen ohne neue Terminvereinbarung auseinander.
Zum Tarifinfo
Die Tarifkommission von ver.di hat die fristgerechte Kündigung der Gehalts- und Lohntarifverträge und Ausbildungsvergütungen für die Beschäftigten in den bayerischen Zeitungsverlagen beschlossen. Gleichzeitig wurde eine Forderung von 10,5 Prozent mehr Einkommen – auch für die Azubis – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten beschlossen. Unabhängig davon sollen die Einkommen um mindestens 325 Euro pro Monat angehoben werden – bei den Auszubildenden um 150 Euro.
Anerkennung des Flächentarifvertrags gefordert
Die Gewerkschaften ver.di und DJV-Hessen haben sich am 17. Juli in einem ersten Verhandlungstermin mit dem Arbeitgeber ausgetauscht und die Forderung nach Anerkennung des Flächentarifvertrags für Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen erläutert. Die aktuelle Bezahlung der meisten Beschäftigten liegt weiter unter diesem Niveau. Die teuren Lebenshaltungskosten im Rhein-Main Gebiet lassen sich damit für viele nur schwer bestreiten.
Die Tarifkommission machte deutlich, dass es in der Belegschaft den klaren Wunsch nach tariflichen Regelungen gibt, um eine bessere und gerechtere Bezahlung zu erreichen. Der Arbeitgeber hat bisher kein konkretes Angebot vorgelegt. Er zeigte sich aber gesprächsbereit. Die zweite Verhandlungsrunde findet am 22. August statt. Zu diesem Termin erwarten die Gewerkschaften ein Angebot der Arbeitgeberseite.
Zur dju in ver.di
Auch Anzeigenblätter können sich künftig dem Pressekodex verpflichten. Der deutsche Presserat vereinbarte erstmals mit dem Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA) eine freiwillige Selbstregulierung. Dies hat der Trägerverein des Presserats beschlossen. Kostenlose Wochenzeitungen nehmen damit auch am Beschwerdeverfahren teil, wenn die Verlage vorher eine entsprechende Selbstverpflichtungserklärung abgegeben haben. Bisher prüfte der Presserat Beschwerden gegen Anzeigenblätter regulär nur wegen Verletzungen des redaktionellen Datenschutzes.
Zum Artikel auf M Online
Für die Beschäftigten war es ein Schock. Bereits zum 31. Juli wurde der Betrieb im Druckzentrum des Westfalen-Blattes in Bielefeld-Sennestadt eingestellt. Dem Betriebsrat und der Belegschaft teilten dies Frank Best und Dennis Hagen von der Geschäftsleitung des Druckhauses allerdings erst am 4. Juli mit. Der Interessensausgleich und die Verhandlungen des Betriebsrats mit dem Arbeitgeber über den Sozialplan sind nun abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden den Beschäftigten am 24. Juli in einer Betriebsversammlung vorgestellt.
Ausführlicher Artikel
Am 1. August ging es los: Dann startete ein neuer Medienberuf mit der dualen Ausbildung: Gestalter*in für immersive Medien. Das Interesse bei den rund 15 Informationsveranstaltungen für die künftigen Ausbildungsbetriebe war groß, berichtet Thomas Hagenhofer vom Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA) in Kassel. Da die Ausbildungsverordnung allerdings erst Mitte April im Bundesgesetzblattveröffentlicht wurde, rechnet Hagenhofer erst im kommenden Jahr mit einer größeren Zahl an Bewerbungen.
Ausführlicher Artikel
Prüfer*innen in den neugeordneten Berufen Mediengestalter*in Digital und Print und Mediengestalter*in Bild und Ton
01.11.2023 ‒ 03.11.2023, ver.di Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Ziele des Seminars:
Weitere Infos: https://pruef-mit.de
Das Seminar findet vom 10.09.2023 bis 15.09.2023 im ver.di-Bildungszentrum Gladenbach statt.
Die Seminarinhalte in Stichworten:
Der mit 3000 Euro dotierte ver.di-Literaturpreis Berlin-Brandenburg, der für das Genre Lyrik ausgeschrieben war, geht an den in Berlin lebenden Autor Tim Holland für das Buch „wir zaudern, wir brennen“, erschienen 2022 bei Matthes & Seitz Berlin.
„Spuren des Protestes“ heißt die neue Ausstellung in der ver.di MedienGalerie. Der taz-Journalist Pascal Beucker bietet eine visuelle Reise durch vier Jahrzehnte Demonstrationen. Sie zeugen von der Kraft des kollektiven Handelns, von den Forderungen nach Abrüstung und Gewaltlosigkeit über das Eintreten für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen bis hin zum Engagement für eine nachhaltige Zukunft. Dazu gehören der Kampf gegen alte und neue Rechte, der Einsatz der Frauenbewegung und viele Aktionen für die internationale Solidarität.
Ausführlich auf M Online
Schon seit Jahren steht Meta für seinen Umgang mit persönlichen Daten in der Kritik. Jetzt reagiert er. Der Konzern will künftig die Zustimmung seiner Nutzer*innen in der EU einholen, bevor er ihre Daten nutzt. Das Unternehmen, zu dem Facebook, Instagram und WhatsApp gehören, kündigte nun an, sich künftig an die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu halten. Die personalisierte Werbung werde nun nicht mehr als berechtigtes Interesse, sondern als zustimmungspflichtig gesehen, erklärte Meta in einem Blogbeitrag.
Ausführlich auf M Online
Die Quartalsberichte zur Medienwirtschaft von Gert Hautsch für den Zeitraum April bis Juni 2024 von Gert Hautsch stehen online. Sie bestehen wie immer aus drei Teilen:
Link zu den Quartalsberichten
Ausgabe 23-06-28
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Print geht es an den Kragen, schreibt unser Kollege Günter Herkel in seinem Artikel über die aktuelle Spar- und Kürzungsorgie in den Verlagen. Die Älteren unter uns erinnern sich sicherlich noch an die Zeit, als Outsourcing und die damit verbundene Tarifflucht das damals neue Instrument der Verlage war. Letztendlich ging es den Verlagen nur darum, mehr Geld zu verdienen und weniger für die gleiche Leistung zu zahlen. Der neue Hype soll einen ähnlichen Effekt für die Taschen der Verleger*innen bewirken: Seit geraumer Zeit stehen die angeblich so teure Zustellung und der Druck von Printausgaben im Fokus. Druckereien werden geschlossen und die Zustellung wird – zunächst nur in einigen Gebieten - eingestellt.
Die Tageszeitungen sollen natürlich von den Leser*innen weiterhin abonniert werden. Nur auf das gedruckte Exemplar am Frühstückstisch sollen sie verzichten und stattdessen online lesen – aber bitte mit Abo. Wenn es nicht für die von Arbeitsplatzverlust Betroffenen so dramatisch wäre, könnten wir über die verlegerischen Klimmzüge herzhaft lachen. Da wurden älteren, wenig internetaffinen Kund*innen von der Funke Mediengruppe Thüringen Schulungen angeboten. Sie sollten lernen, wie sie auf dem Tablet ihre Tageszeitung lesen können. Das Ergebnis waren weniger als 50 Internetabos.
Mit freundlichen Grüßen
das Team des ver.di-Verlagsnewsletters
Wirklich überraschend kommt die Nachricht vom bevorstehenden dramatischen Kahlschlag bei Springers „Bild“ nicht. Bereits Ende Februar hatte Vorstandschef Mathias Döpfner im Rahmen der strategischen Zielsetzung „Digital only“ weitreichende Umbaupläne angekündigt, inklusive deutliche Einsparungen und Stellenabbau. Doch die am 19. Juni von „Bild“-Chefin Marion Horn der geschockten Belegschaft erläuterten Maßnahmen laufen nach Lage der Dinge mittelfristig auf einen Abschied vom Journalismus hinaus.
Zum Artikel von Günter Herkel
Jetzt geht es Print an den Kragen. Verlage beginnen mit dem Rückzug aus gedrucktem Lokaljournalismus und der Zustellung in ländlichen Gebieten. Die Forderungen nach staatlicher Vertriebsförderung nehmen zu.
Zum Artikel von Günter Herkel
Erste Zeitungshäuser beenden die Zustellung gedruckter Zeitungen. Die Verlage fahren das Printgeschäft an die Wand, Zeitungszusteller*innen verlieren ihre Arbeitsplätze, Druckereien werden geschlossen.
Zum Artikel in der DRUCK+PAPIER
Verlage vergraulen Leser*innen und Beschäftigte: Sie verteuern Abos, verändern Zeitungsformate und verlagern in tariflose Druckereien.
Zum Artikel in der DRUCK+PAPIER
Rund 400 Zusteller*innen verlieren in Thüringen ihren Arbeitsplatz. Nun werden bevorzugt minderjährige Schüler*innen angeworben, die vom gesetzlichen Mindestlohn ausgenommen sind.
Zur Meldung in der DRUCK+PAPIER
Der Zeitungskonzern lässt die Zusteller*innen bei der Zahlung der Inflationsprämie leer ausgehen.
Ausführlich in der DRUCK+PAPIER
Ohne Tarifvertrag müssen sowohl die Beschäftigten des Westermann-Bildungshauses wie auch die eines Dienstleisters der „Braunschweiger Zeitung“ arbeiten. Jetzt haben die Arbeitnehmer*innen mit einem Warnstreik ihre Forderungen bekräftigt und sind gemeinsam vors Rathaus gezogen.
Zum Artikel von Friedrich Siekmeier
Neben den Schwerpunkten Pressefreiheit und Künstliche Intelligenz gab es beim Kongress des Medienverbands der freien Presse (MVFP) auch einen Schwerpunkt zu „Paid Content“ (PC). In Ergänzung zu klassischen Vertriebswegen etablierten sich zunehmend Bezahlinhalte als Geschäftsmodell, mit dem sich zielgerichtet die Community besser binden lasse, führte Moderator Wolfgang Rakel, Chefredakteur von Der Neue Vertrieb, aus. Der MVFP vertritt die Interessen von rund 350 Mitgliedsverlagen und mehr als 7.000 Zeitschriften- und Medienangeboten.
Zum Artikel auf M Online
Im Zuge der Digitalisierung kommt es zunehmend vor, dass Verlage kommerziellen Anbietern die Aufnahmen aus ihren analogen Archiven überlassen. Der Grund hierfür ist, dass es aufwändig und teuer ist, tausende alte Fotos zu sichten und digital verfügbar zu machen. Zugleich können Archive nicht auf immer und ewig analog geführt werden. Die Anzahl der Nutzer*innen nimmt ab, zugleich verursacht allein die Lagerung mittelfristig hohe Kosten.
Zum Artikel auf M Online
Ihr Durchhaltevermögen hat sich gelohnt. Nach fast zwei Wochen Ausstand haben die Beschäftigten des US-Medienunternehmens Insider Inc. ihre Forderungen durchgesetzt. Erreicht haben sie ein Mindestjahresgehalt von 65000 US-Dollar (ca. 60000 Euro), Gehaltserhöhungen, Erstattungen für gestiegene Krankenversicherungskosten in Höhe von insgesamt 400000 US-Dollar sowie weitere Zugeständnisse. Für die meisten Gewerkschaftsmitglieder sollen die Löhne sofort um 3,5 Prozent steigen, 2024 um 3,75 Prozent und um weitere drei Prozent 2025. Bis Jahresende werden keine Gewerkschaftsmitglieder entlassen.
Zum Artikel auf M Online
Für den herstellenden Buchhandel Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen fordert ver.di zwölf Prozent mehr Entgelt und vier Tage Sonderurlaub für ver.di-Mitglieder. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben.
Link zum ver.di-Tarifinfo
Erst kürzlich erhielt Microsoft den »Big Brother Award« für sein Lebenswerk. Mit dem Negativpreis werden alljährlich Unternehmen ausgezeichnet, die den Datenschutz nach Ansicht von Digitalaktivist*innen, vorsichtig ausgedrückt, eher für lästig halten. Die Datenschutzbeauftragten in Bund und Ländern befanden im vergangenen Jahr sogar: Das Softwarepaket Microsoft 365 »datenschutzrechtskonform zu betreiben«, sei nicht möglich. Der US-amerikanische IT-Riese lege nicht hinreichend offen, welche Daten er zu welchem Zweck sammelt und verarbeitet, und verstoße damit gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung.
Zum Artikel in der DRUCK+PAPIER
Was Betriebsräte tun können, wenn das Unternehmen Microsoft 365 einführen will, erklärt Markus Rhein, Technologieberater bei der BTQ Kassel.
Zum Interview in der DRUCK+PAPIER
10.09.2023 – 15.09.2023 – ver.di-Bildungszentrum Gladenbach, Schlossallee 33, 35075 Gladenbach
Die Seminarinhalte in Stichworten:
Aktuelle Daten zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der Verlage und ihrer Beschäftigten
Digitalisierung der Produkte und Prozesse in den Betrieben und Unternehmen und ihre Auswirkungen auf die Qualifikationsanforderungen und Arbeitsbedingungen. Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der Betriebsräte und Schwerbehindertenvertretungen
Arbeitsrechtliche und tarifliche Veränderungen und neuere Rechtsprechung, die sich auf die Arbeit der Betriebsräte und Schwerbehindertenvertretungen auswirken können
Ausgabe 23-05-15
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir möchten euch zu unserer ver.di-Veranstaltung " TATORT GESELLSCHAFT 2023" einladen. Sie findet vom 16. bis 18. Juni 2023 im ver.di Bildungszentrum "Das Bunte Haus" in Bielefeld statt. Teilnehmen können ver.di-Mitglieder und (Noch-)Nichtmitglieder. Thema ist unter anderem das Bürgergeld, wie Hartz IV seit dem 1. Januar 2023 heißt. Aber hat sich dadurch etwas geändert? Ist das Bürgergeld ein Ausweg aus der Armut? Was bedeutet es für die Betroffenen?
Im zweiten Themenblock diskutieren wir über die veränderte Rolle der Medien und die damit verbundenen gesellschaftspolitischen Auswirkungen. Referenten sind Prof. Christoph Butterwegge, Dr. Ulrike C. Müller, Berlin und Prof. Dr. Detlef Gwosc.
Darüber hinaus gibt es an diesem Wochenende leckeres Essen, gute Gespräche und ein Kulturprogramm.
Wir würden uns über eure Teilnahme freuen.
Mit freundlichen Grüßen
das Team des ver.di-Verlagsnewsletters
Tarifverhandlungen im bayerischen Buchhandel und –verlage gestartet
In der ersten Tarifverhandlung für die Beschäftigten des bayerischen Buchhandels und der Buchverlage legten die Arbeitgeber ein Angebot vor. Für ver.di verschärft dieses Angebot die existenzielle Krise der Beschäftigten und vergrößert die Gefahr von Altersarmut, da es massive Reallohnverluste zur Folge hätte. ver.di kündigt nun auch Streiks im Buchhandel und bei den Buchverlagen an. Die Arbeitgeber boten für 2023 eine Entgeltsteigerung von drei Prozent, für die unteren Entgeltgruppen 80 Euro im Monat an. Ein Jahr später soll es eine Erhöhung von zwei Prozent geben, was einer Erhöhung von 0,33 Euro in der Stunde für eine gelernte Buchhändlerin im Endgehalt entspricht. Auszubildende sollen 100 Euro mehr im Monat bekommen. ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde. Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro im Monat. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. ver.di kündigte Streikaktionen an. Die Tarifverhandlungen werden am 27.06.2023 fortgesetzt.
Beschäftigte des Medienunternehmens Thomson Reuters Germany GmbH protestierten in Berlin, Frankfurt, München und Düsseldorf mit einer aktiven Mittagspause. Ihr Protest gibt in der aktuellen Tarifverhandlung ein Signal an die Geschäftsführung, die bisherigen Gehaltsangebote erheblich nachzubessern. Die Gewerkschaften ver.di und DJV fordern Gehaltserhöhungen in angemessener Höhe, die den Teuerungen des Jahres 2023 Rechnung tragen.
Ausführlich bei M Online
Über 60 freie Fotografen und Videografen, die für die dpa arbeiten, streikten am 1. und 2. Mai bis 24 Uhr. Mit dem Warnstreik, zu dem ver.di und der DJV aufgerufen hatten, fordern die Fotografen angemessene und faire Honorare für ihre weltweit genutzten journalistischen Inhalte. Die bislang gezahlten Stunden- bzw. Tagessätze entsprächen in keiner Weise den Anforderungen, heißt es unter fairehonorare.de.
Ausführlich bei M Online
Der deutsche Fotokünstler Boris Eldagsen hat bei einer Gala in London zur Verleihung des Sony World Photography Award seinen Preis in der Kategorie „Creative“ zurückgegeben. Der Grund: Er wollte keinen Fotografiepreis für ein KI-generiertes Bild akzeptieren. Mit dieser Geste hat er nicht nur den SWPA vorgeführt, sondern auch die Diskussion um die Frage, was Fotografien sind, neu entfacht.
Ausführlich auf M Online
Der Verband deutscher Schriftsteller*innen (VS in ver.di) ist besorgt über die Entwicklung im Bereich der KI. Im Bereich des Urheberrechts gibt es eine Schutzlücke für die Lebenswerke von Schriftsteller*innen.
„Text-KI müssen ausgesetzt werden, bis wir eine juristische und gesellschaftliche Diskussion über den rechtlichen Stellenwert und den Umgang mit KI im Alltag gefunden haben“, so Prof. Lena Falkenhagen, Bundesvorsitzende des VS in ver.di.
KI wie ChatGPT sind heute in der Lage, per Knopfdruck Texte zu erzeugen, die die Stimmen bzw. Stile von Schriftsteller*innen kopieren. Dazu werden bestehende digitale Texte der Autor*innen genutzt. Das Urheberrecht versagt hier, denn es schützt nur konkrete Werke.
Ausführlich beim VS in ver.di
Urheber*innen und Künstler*innen fordern Maßnahmen zum Schutz vor generativer KI in der Europäischen KI Verordnung.
Ausführlich beim VS in ver.di
Der Verband deutscher Schriftsteller*innen (VS in ver.di) und das deutsche PEN-Zentrum e.V. fordern, dass auf das Auslieferungsvorbot gegen die Zeitschrift SINN UND FORM eine gesetzgeberische Klarstellung folgt.
Die beiden bedeutendsten Schriftsteller*innenverbände Deutschlands sehen im Beschluss des Landgerichtes Berlin, die Auslieferung der aktuellen Ausgabe der SINN UND FORM zu untersagen, ein juristisches Gefährdungsszenario der Pressefreiheit. Beide Verbände mahnen an, die grundgesetzlich verfügten Freiheitsrechte, in diesem Falle die Pressefreiheit, nicht den Usancen des Wettbewerbs- und Handelsrecht unterzuordnen.
Ausführlich beim VS in ver.di
Der Paradigmenwechsel datiert vom September vergangen Jahres. Seither gibt es wettbewerbsrechtliche Leitlinien der EU-Kommission, die auch Solo-Selbstständigen ein kollektives Tarifrecht zuerkennen. Speziell Selbstständige, die Arbeitnehmer*innen vergleichbar beschäftigt sind, werden nicht mehr vorrangig als Unternehmen, sondern als sozial schutzbedürftig gesehen. Was geschehen muss, um aus Möglichkeiten auch kollektive Regelungen zu machen, darüber wird jetzt nachgedacht – bei Gewerkschaften, in Politik und Wissenschaft.
Ausführlich auf M Online
Das Bundesarbeitsgericht hat mit einem Paukenschlag das Recht von Frauen auf gleichen Lohn wie für männliche Kollegen gestärkt – ein Gesetz wäre aber noch besser als ein Urteil. Demnach müssen Arbeitgeber, wenn sie höheren Lohnforderungen von Mitarbeitern nachgeben, diesen Lohnzuwachs auch den gleich qualifizierten Mitarbeiterinnen zugestehen (Az: 8 AZR 450/21). Zwar ging es im konkreten Fall um eine Vertriebsmitarbeiterin bei einem Metallunternehmen – übertragbar ist das Urteil dennoch auf andere Branchen, denn die höchsten Arbeitsrichterinnen und -richter entschieden, dass ein angeblich besseres Verhandlungsgeschick eines Mitarbeiters keine Diskriminierung einer anderen Mitarbeiterin bedeuten dürfe. Tina Groll, Vorsitzende des Bundesvorstandes der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, beleuchtet ausführlich die Folgen des Urteils.
Ausführlich auf M Online
Vom 16. bis 18. Juni 2023 findet im ver.di Bildungszentrum Das Bunte Haus in Bielefeld die ver.di-Veranstaltung " TATORT GESELLSCHAFT 2023" statt. Teilnehmen können ver.di-Mitglieder und (Noch-)Nichtmitglieder. Die Veranstaltung ist ein neues ver.di-Format und ersetzt die bisherigen DruckerTage. Dabei werden wieder gesellschaftliche Entwicklungen beleuchtet. In diesem Jahr geht es unter anderem um das Bürgergeld, wie Hartz IV seit dem 1. Januar 2023 heißt. Aber hat sich dadurch etwas geändert? Ist das Bürgergeld ein Ausweg aus der Armut? Was bedeutet es für die Betroffenen?
Im zweiten Themenblock diskutieren wir über die veränderte Rolle der Medien und die damit verbundenen gesellschaftspolitischen Auswirkungen. Steigt mit der Anzahl von Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten auch deren Qualität? Welche Folgen haben diese Veränderungen für die Gesellschaft? Darüber hinaus gibt es an diesem Wochenende leckeres Essen, gute Gespräche und ein Kulturprogramm.
Referenten sind Prof. Christoph Butterwegge, Dr. Ulrike C. Müller, Berlin und Prof. Dr. Detlef Gwosc.
Die Quartalsberichte zur Medienwirtschaft für den Zeitraum Januar bis März 2024 von Gert Hautsch stehen online. Sie bestehen wie immer aus drei Teilen:
Link zu den Quartalsberichten
Ausgabe 23-03-29
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
seit Jahren ist der Wildwuchs bei den privaten Bildungsträgern, die im Auftrag der Agentur für Arbeit Erwerbslose auf einen neuen Beruf umschulen sollen, bekannt. Teure Ausbildungen, die am Markt vorbei und noch dazu in schlechter Qualität angeboten werden, nützen den Anbietern und auch der Agentur für Arbeit. Wer in einer Umschulungsmaßnahme steckt, fällt aus der Arbeitslosenstatistik raus. Qualitätsprüfung? Fehlanzeige. Kontrolle der Anbieter? Nur nach Vorankündigung. Im Ergebnis vergeuden Erwerbslose dort oft ihre Lebenszeit, ohne anschließend eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Die von der DRUCK+PAPIER aufgegriffene "Umschulung" ist leider kein Einzelfall.
Es ist unstrittig, dass Umschulungen und Weiterbildungen Erwerbslosen beim Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt helfen können. Doch dazu muss für den neuen Beruf auch eine Nachfrage am Arbeitsmarkt bestehen, die Umschulung praxisnah sein und die Angebote der privaten Bildungsträger kontrolliert werden. Daran hapert es leider zu oft.
Mit freundlichen Grüßen
das Team des ver.di-Verlagsnewsletters
Umschulung zu Mediengestalter*innen bei privatem Bildungsträger: viel Geld für wenig Qualität
Den ersten Beruf kann eine junge Frau aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben. Sie orientiert sich neu, will Mediengestalterin Digital und Print werden, erhält die Zusage des Jobcenters zur Finanzierung einer Umschulung und entscheidet sich für einen privaten Bildungsträger. »Wenn ich geahnt hätte, was auf mich was mich erwartet, hätte ich dort nicht angefangen.«
Ausführlich auf www.verdi-drupa.de
Bei der Tarifrunde im herstellenden Buchhandel in Baden-Württemberg hat die ver.di-Verhandlungskommission in der zweiten Verhandlungsrunde ein Ergebnis erzielt. Sie einigte sich mit der Arbeitgeberseite auf 4,5 Prozent Tariferhöhung ab Mai 2023, 1000 Euro Inflationsausgleichprämie und in einem zweiten Schritt noch einmal drei Prozent mehr Geld ab Januar 2024.
Ausführlich im ver.di-Tarifinfo
Mit einer Laufzeit von 21 Monaten gilt für Gewerbliche und Angestellte folgendes Ergebnis:
Ab 1. April 2023 steigen die Einkommen um drei Prozent, aber mindestens um 100 Euro. Ab 1. Juli 2024 werden sie in einem zweiten Schritt um 2,5 Prozent angehoben. Zusätzlich wird eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1890 Euro gezahlt, verteilt auf 21 Monate in Höhe von jeweils 90 Euro. Auszubildende erhalten ab 1. April 2023 drei Prozent mehr Geld, aber mindestens 50 Euro. Zum 1. Juli steigen die Vergütungen um 2,5 Prozent, aber mindestens 37,50 Euro. Die Auszubildenden bekommen eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 945 Euro, verteilt auf 21 Monate in Monatsschritten von 45 Euro.
Ausführlich im ver.di-Tarifinfo
Die ver.di Tarifkommission hat für die Beschäftigten im Buchhandel und bei Verlagen in Bayern die Tarifforderung für die Tarifrunde 2023 beschlossen. ver.di fordert eine Erhöhung der Entgelte um 2,50 Euro in der Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro im Monat steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.
Ausführlich im ver.di-Tarifinfo
Für die Redakteur*innen von Zeitschriften gibt es ab April mehr Geld. In der sechsten Verhandlungsrunde am 23. März in Hamburg wurde zwischen ver.di und dem DJV mit dem Medienverband der Freien Presse (MVFP) ein Tarifergebnis mit rund acht Prozent mehr erreicht. Die Entgelterhöhung für die rund 5000 Redakteur*innen und Volontär*innen setzt sich zusammen aus 4,4 Prozent Tariferhöhung ab April und einer Festbetragserhöhung von 125 Euro ab März 2024. Die Volontariatsvergütung steigt dann um 100 Euro.
Ausführlich auf M Online
Der Konzern Axel Springer hat deutliche Einsparungen und einen Stellenabbau angekündigt. Über die Umgestaltungen informierten Vorstandschef Mathias Döpfner und die Chefs der Bild- und Welt-Gruppe die Mitarbeiter*innen, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Axel Springer soll ein rein digitales Medienhaus werden. „Unser Ziel ist ‚Digital Only‘“, sagte Döpfner. „Journalismus-Kreation wird zum Kern unseres Tuns. Journalistische Produktion wird zum Nebenprodukt, immer mehr technisch gestützt und automatisiert. Das bedeutet Umbau der Redaktionen und Verschiebung von Personal und Kosten.“
Ausführlich auf M Online
Verbundprojekt TOP.KI geht an den Start
Prüfungsergebnisse haben in der Regel direkte Auswirkungen auf den Einstieg in das Arbeitsleben und sind aus diesem Grund für Auszubildende und Arbeitgeber*innen von besonderer Bedeutung. Mehrdeutig und kompliziert formulierte Prüfungsfragen können dabei zur Barriere werden, besonders für Menschen, die Probleme mit der Schriftsprache haben. Das Recht auf Teilhabe und die Chancen auf eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt werden dadurch eingeschränkt.
Das Projektteam von TOP.KI möchte zur Chancengleichheit bei Prüfungen beitragen.
Ausführliche Informationen
Trotz guter Marktaussichten mangelt es in Deutschland an Gestaltenden für immersive 3D-Welten. Ein neuer Ausbildungsberuf soll die Lücke schließen. Im Jahr 2021 untersuchte das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) den Bedarf an Mediengestaltern für Virtual Reality und Augmented Reality. Eine Voruntersuchung attestierte Deutschland einen deutlichen Fachkräftemangel in diesem Bereich. Die Empfehlung des Berichts: Eine neue Ausbildung sollte die Lücke schließen.
Ausführlich auf https://mixed.de
Die Schwedin Liv Strömquist ist eine der einflussreichsten Comiczeichnerinnen. Die Graphic Novel „Der Ursprung der Welt“ über die Kulturgeschichte der Vulva gilt manchen als moderner feministischer Klassiker. Ihr neues Buch handelt von Astrologie: Strömquist macht sich darin ausgiebig über die Eigenheiten der Sternzeichen lustig. Im Interview mit M erzählt sie, wie sie zu diesem Thema gefunden hat, wie Punk, Underground-Comics und ihr Studium ihren Stil geprägt haben und welche Frage sie in Interviews heute nicht mehr hört.
Zum Interview auf M Online
Bundeskonferenz der Fachgruppe Druck, Verlage, Papier und Industrie: Wahlen, Berichte, Diskussionen
Die Bundesfachgruppenkonferenz als höchstes Organ der Fachgruppe tagt alle vier Jahre. Delegierte – auf den Konferenzen der Landesbezirke gewählte ver.di-Mitglieder – diskutieren den Geschäftsbericht, wählen und legen den Kurs der Fachgruppe fest.
Link zum Konferenzbericht
Ausgabe 23-02-20
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Ende Januar protestierten die Beschäftigten des Zeitschriftenverlags Gruner + Jahr in Hamburg. Sie befürchteten die Zerschlagung des Verlags, Einstellung von Titeln und den Verlust einer großen Zahl von Arbeitsplätzen. Rund eine Woche später hatten sie die traurige Gewissheit, dass es genauso kommen soll: 23 Titel sollen eingestellt oder verkauft werden, rund 500 Arbeitsplätze wegfallen und zusätzlich 200 durch Verkäufe. ver.di geht wegen der verbreiteten Teilzeit im Verlag davon aus, dass deutlich mehr Personen von Kündigungen betroffen sein werden.
Schlechte Nachrichten gibt es auch aus dem Münsterland: Die westfälische Unternehmensgruppe Aschendorff stellt sämtliche Anzeigenblätter ein, die Betriebsräte gehen von 2500 Zeitungszustellerinnen- und zustellern aus, die ihren Arbeitsplatz verlieren.
In beiden Fällen sind sehr viele Frauen betroffen. Am 8. März ist der Internationale Frauentag, der in Berlin Feiertag ist. Zum Feiern ist vor allem vielen Rentnerinnen nicht zu Mute. 40 Jahre Vollzeit arbeiten – trotzdem werden für jede dritte Frau am Ende nicht einmal 1.000 Euro Rente dabei rauskommen.
Trotz vieler schlechter Nachrichten bleibt der 8. März ein Feiertag. Darauf wies unsere ver.di-Kollegin Ines Schmidt in ihrer Funktion als Abgeordnete der Linkspartei im Abgeordnetenhaus mehrfach hin. Sie lies sich 2019 auch nicht von dem FDP-Abgeordneten Bernd Schlömer bremsen, der ihren Aufruf zum Frauentag auf dem Alexanderplatz zu demonstrieren mit dem Zwischenruf „Da ist kein Strom“ begleitete. Ihre Antwort: „Doch, da ist Strom – wirst du sehen! Und wenn nicht, stellen wir dich da als Lampe auf, da kennen wir nichts, ehrlich!“
Wir wünschen allen, Frauen wie Männern, dass den Verlegern auch noch ein Licht aufgeht.
Viele Grüße
das Team des ver.di-Verlagsnewsletters
Link zur Rede von Ines Schmidt ab Minute 2:54
Monatelang bangte die Belegschaft der Magazine von Gruner + Jahr um ihre Zukunft. Jetzt wurden schlimmste Befürchtungen wahr. Ein Jahr nach der Fusion des einstigen Renommierverlags mit RTL Deutschland beginnt Bertelsmann mit der Zerschlagung des Traditionsunternehmens. Bis auf einige Kerntitel sollen die meisten Zeitschriften eingestellt oder verkauft werden. Allein in Hamburg droht der Abbau von mindestens 500 Arbeitsplätzen, vor allem bei den Verlagsangestellten.
Link zum Artikel von Günter Herkel
Die ver.di-Bundesfachgruppenkonferenz verabschiedete eine Resolution gegen die Pläne von Bertelsmann-CEO Thomas Rabe, den Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr zu zerschlagen:
Die Bundesfachgruppenkonferenz Druck, Verlage, Papier und Industrie verurteilt aufs Schärfste die Zerschlagung des Verlags und die Kündigung von Beschäftigten in dem europaweit anerkannten Zeitschriftenverlag RTL, ehemals Gruner+Jahr, und erklärt sich solidarisch mit den Kolleg*innen, die um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfen.
Link zur Resolution
Auf der ver.di-Bundesfachgruppenkonferenz am 11./12. Februar wählten die Delegierten einen neuen ver.di-Bundesfachgruppenvorstand Druck, Verlage, Papier und Industrie. Dies ist der erste gemeinsame Vorstand nach der Fusion der alten ver.di-Fachgruppen Verlage, Druck, Papier und Industrie.
Der neue Vorstand
Schnell, unbürokratisch und umfassend muss den Menschen geholfen werden, die alles verloren haben und bei eisigen Temperaturen auf Unterstützung warten. Wir Gewerkschaften stehen für praktische Solidarität. Sei auch du dabei, den betroffenen Menschen in ihrer akuten Not solidarisch zu helfen.
Der Verein des DGB „Gewerkschaften helfen e.V. “ hat dafür ein Spendenkonto unter dem Stichwort „Erdbeben Türkei und Syrien“ eingerichtet.
Gewerkschaften helfen!
Stichwort: Erdbeben Türkei und Syrien
IBAN: DE55 2505 0000 0152 0114 90
BIC: NOLADE2HXXX
Ausführliche Informationen
Der Berliner Verlag will zurück in das „Haus des Berliner Verlages“ am Alexanderplatz ziehen. Ab März 2023, gab Chefredakteur Tomasz Kurianowicz bekannt, werde der Verlag wieder an seiner einstigen Adresse zu finden sein. Im Rahmen einer Neustrukturierung zog der Verlag erst Anfang 2017 vom Alexanderplatz in die Kreuzberger Alte Jakobstraße, nun soll es wieder retour gehen. Gründe für den Umzug wurden bislang nicht genannt.
Zum Artikel auf M Online
Zum ersten Mai dieses Jahres stellt die westfälische Unternehmensgruppe Aschendorff sämtliche Anzeigenblätter ein. In Münster und im Münsterland betrifft das alle „Hallo“- und „Blickpunkt“-Ausgaben, die „Grenzland Wochenpost“, den „Stadtanzeiger Coesfeld/ Dülmen“, die „Wir in Steinfurt“, die „Dreingau Zeitung“ sowie das „Lengericher Wochenblatt“. Die kumulierte Auflage dieser Titel liegt nach Verlagsangaben bei 362.000 Exemplaren.
Zum Artikel auf M Online
Aufbegehren gegen den Muff der Adenauerzeit: Das Caricatura Museum Frankfurt widmet dem Magazin „Pardon“ – zeitweilig die größte Satirezeitschrift Europas – anlässlich seiner Gründung vor 60 Jahren eine Jubiläumsausstellung. Dabei zelebrieren die Macher*innen das Anliegen des Blattes, Grenzen zu überschreiten und die Freiheit der Presse auszudehnen. Die Gleichstellung der Frau gehörte offenbar nicht zu diesen Anliegen. Dennoch ist die Ausstellung auch aus feministischer Perspektive lehrreich.
Link zum Artikel auf M Online
Egal, ob die Frau verhandelt hat oder nicht, sie hat in gleicher Position Anspruch auf gleiche Bezahlung wie männliche Kollegen. Das hat das Bundesarbeitsgericht in Erfurt am 16. Februar in einem Grundsatzurteil entschieden. Daran ändere auch nichts, wenn der männliche Kollege ein höheres Entgelt fordert und der Arbeitgeber dieser Forderung nachgibt.
Ausführlich auf M Online
40 Jahre Vollzeit arbeiten – trotzdem werden für jede dritte Frau am Ende nicht einmal 1.000 Euro Rente dabei rauskommen. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Partei Die Linke hervor. Demnach verdienen rund 2,7 Millionen vollzeitbeschäftigte Frauen so wenig, dass ihre monatliche Rente auch bei regulärem Renteneintritt nach 40 Jahren unter 1.000 Euro liegen wird. Bei insgesamt 7,1 Millionen Vollzeit-Arbeitnehmerinnen entspricht das einem Anteil von rund 38 Prozent. Mehr als die Hälfte aller vollzeitbeschäftigten Frauen, nämlich 3,8 Millionen und damit 53 Prozent erhalten später weniger als 1.200 Euro Rente.
Ausführlich auf verdi.de
Das Thema des 35. Journalismustags am 4. März 2023 in Berlin wird konstruktiver Journalismus sein!
Gesamtgesellschaftliche Herausforderungen wie die Corona-Pandemie oder die Klimakrise stellen Medien vor die Aufgabe, diese Umbrüche adäquat aufzuarbeiten. Konstruktiver Journalismus verspricht darauf passende Antworten, indem er nicht nur die Probleme in den Blick nimmt, sondern auch nach Lösungen dafür sucht, um ein möglichst umfassendes Bild zu zeichnen. Wir wollen diskutieren, welche Chancen und Risiken dieses neue Tool im journalistischen Handwerkskoffer bietet, wo sich der konstruktive Ansatz in der Praxis bereits bewährt hat und wie sich das auf die Monetarisierung auswirkt. Außerdem wollen wir wissen, ob Constructive Journalism angesichts einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft die Debattenkultur positiv beeinflussen kann.
Zum Programm und zur Anmeldung
Der Deutsche Mieterbund e.V. informiert über Rechte und Pflichten in der Energiekrise. Mieterinnen und -Mieter, die Mitglied in ver.di sind, haben in der Veranstaltung die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
28.02.2023 von 17 Uhr – bis 18.30 Uhr
Eine Veranstaltung im Rahmen unserer Aktion "Energiesparen".
Link zur Anmeldung
Ausgabe 23-01-30
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zum Reich von Bertelsmann-CEO Thomas Rabe gehören auch der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr und die Drucksparte Prinovis. Viel Gutes können die Kolleginnen und Kollegen dort nicht über ihren obersten Chef berichten: Mit Ahrensburg soll der letzte Prinovis-Tiefdruckstandort zum 31. Januar 2024 schließen, 550 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren. Und in Hamburg, bei Gruner + Jahr, fürchten die Beschäftigten um ihre Zukunft, weil das Zeitschriftenhaus auf RTL-Tauglichkeit getrimmt werden soll. Welche Titel künftig dort noch erscheinen, eingestellt oder verkauft werden, weiß von ihnen bisher niemand. Vergangene Woche protestierten die Beschäftigten gegen diese Hinhaltetaktik und für ihre Arbeitsplätze.
Vor wenigen Tagen begann im chinesischen Horoskop das Jahr des Hasen. Ein entspanntes Jahr mit weniger Streit wird uns versprochen. Danach sieht es leider nicht aus. Wir haben übrigens nachgesehen: Thomas Rabe hat die Schlange als Tierkreiszeichen, ihm wird beruflicher Erfolg vorhergesagt - nach unserem Verständnis gehören Massenentlassungen nicht dazu.
Viele Grüße
das Team des ver.di-Verlagsnewsletters
Seit der Fusion des Traditionsverlags Gruner + Jahr mit RTL vor einem Jahr leben die G+J-Mitarbeiter*innen in existenzieller Unsicherheit. Welche Zeitschriften werden verkauft? Wer kann bleiben? Wo wird zusammengestrichen? Erst im Februar will die Geschäftsleitung ihre Entscheidungen bekanntgeben. Mit einer „aktiven Mittagspause“ protestierte die Belegschaft am 25. Januar gegen diese Hinhaltepolitik und die befürchtete Abwicklung von Arbeitsplätzen. Auch die Beschäftigten von Prinovis am Bertelsmann-Druckstandort Ahrensburg bangen um ihre Jobs.
Mit dem Verlegerverband geht nichts voran, auch die vierte Verhandlung bleibt ohne Ergebnis. Zu lange zu wenig, bleibt ein enttäuschendes Angebot.
Zum dju-Tarifinfo
Der Druck, mit dem Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen die Forderung nach sozialverträglichen Lösungen bei der geplanten Schließung von Druckerei, Anzeigensatz und digitaler Bildbearbeitung bei der Ostsee-Zeitung unterstützt haben, hat sich ausgezahlt. Auf Basis der am 10. Januar ausgehandelten Eckpunkte, denen die ver.di-Mitglieder in einer Versammlung am 13. Januar zugestimmt hatten, ist am 17. Januar ein Ergebnis erzielt worden.
Link zum ver.di-Info
Am Rückenschild, seit 1997 in Rot, sind sie auf den ersten Blick erkennbar, die bereits 457 Titel der Anderen Bibliothek im 12×22-Zentimeter-Format. Und sie macht munter weiter, die langlebige, vermeintlich schönste Buchreihe der Welt. Quasi als Haustürgeschäft soll die Unternehmung gestartet sein. Buchkünstler und Verleger Franz Greno, der zuvor in Nördlingen ausgemusterte Bleisatzeinrichtungen zum Schrottwert erworben hatte, wurde beim Literaten Hans Magnus Enzenberger vorstellig – mit dem Vorschlag, künftig gemeinsam monatlich ein hervorragend gestaltetes Buch herauszubringen.
Artikel von Helma Nehrlich auf M Online
Mehr Frauen in Führungspositionen und mehr Diversität in Redaktionen und Redaktionsleitungen sei zwar ein Thema, mit dem sich viele der großen deutschen Medien befassten. Eine echte, nachvollziehbare Selbstverpflichtung würden allerdings fast alle Chefredaktionen ablehnen. Zu diesem Fazit kam ProQuote Medien nach einem Besuch bei den Chefredaktionen einiger deutscher Medien. „Im Jahr 2023 erwarten wir mehr. Worte sind schön und gut, aber es sind die Taten, die zählen“, sagt Vorstandsvorsitzende Edith Heitkämper.
Artikel auf M Online
Die Androhung einer Strafanzeige wegen Behinderung der Betriebsratswahl bei Twitter Germany hat gewirkt. Dem Wahlvorstand wurden die vollständigen Daten zur Erstellung der Wählerliste übermittelt. Dem ersten Betriebsrat bei Twitter steht nun nichts mehr im Weg.
Zum Artikel auf verdi.de
Die Quartalsberichte zur Medienwirtschaft für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 von Gert Hautsch stehen online. Sie bestehen wie immer aus drei Teilen:
Zu den Quartalsberichten
Printausgabe und ePaper-Format für mobile Endgeräte und den Web-Browser kann bestellt werden - Sonderkonditionen für ver.di-Mitglieder
Die Broschüre "Bildhonorare 2023" ist erschienen. Die Publikation "Bildhonorare" der Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing (mfm) ist ein Standard-Nachschlagewerk der Bilderbranche zur Darstellung und Ermittlung von Nutzungshonoraren. In der mfm arbeitet auch die dju in ver.di mit, deshalb erhalten ver.di-Mitglieder die Azusgaben zum Sonderpreis.
Die Cartoonlobby ist mit ihrem Jahresrückblick der Karikaturen wieder zu Gast in der MedienGalerie im Haus der Buchdrucker in Berlin. Bis zum 23. März 2023 sind hier über 100 Karikaturen, von 50 Zeichnerinnen und Zeichnern aus ganz Deutschland zu sehen. Die Rückschau steht unter dem Motto „Zeitenwende ohne Ende…!“ Zusätzlich zeigt die Cartoonlobby eine Diashow im Schaufenster der Galerie mit mehr als 200 Cartoons aus dem Jahr 2022.
Zum Artikel von Ute C. Bauer
Die Presse-Versorgung wird die Gesamtverzinsung im kommenden Jahr um 0,3 Prozent-Punkte anheben. Damit erhalten die Kunden 2023 für das Vorsorgekonzept „Perspektive“ eine Gesamtverzinsung von 3,8 Prozent. Diese Gesamthöhe ergibt sich aus einer laufenden Verzinsung von 2,8 Prozent und einer Schlusszahlung von 1,0 Prozent. Bei den klassischen Garantie-Konzepten bietet die Presse-Versorgung 2023 eine ebenfalls um 0,3 Prozent erhöhte Gesamtverzinsung in Höhe von 3,5 Prozent.
Ausführlich auf M Online
Am 12. Januar 2023 ist Franz Kersjes in Köln gestorben. Er war Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen der IG Medien und davor der IG Druck und Papier von 1980 bis 2001.
Zum Nachruf von Constanze Lindemann