Keine Schnellschüsse! Dauerhafte Lohnerhöhungen müssen her!

06.03.2023

Sofort mehr Geld sei drin gewesen. Ein zügiger Abschluss helfe den Beschäftigten. Wenn es nach der Arbeitgeberseite geht, soll alles scheinbar sehr schnell gehen. Doch was steckt dahinter?

Zur Erinnerung: Nach einer Beschäftigtenbefragung ist die ver.di-Tarifkommission mit einer Forderung nach 10,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, sowie 150 EUR mehr für die Auszubildenden in die Verhandlungen für die rund 100.000 Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) gestartet.

Die schnelle Hilfe des Hauptverbandes Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) besteht vor allem aus einer steuer- und sozialabgabenfreien Einmalzahlung, der sog. Inflationsausgleichsprämie. Für 2023 soll es diese in zwei Schritten in Höhe von insgesamt 2.000 EUR geben, weitere 1.000 EUR in 2024. Das würde die Belastungen durch die weiterhin sehr hohe Inflationsrate ausgleichen, so der HPV. Eine dauerhaft wirksame Lohnerhöhung soll es erst im Oktober 2023 geben: 4,1 Prozent. Das Ganze bei einer Laufzeit bis April 2025, also mehr als zwei Jahre!

Vor einigen Tagen hat das Statistische Bundesamt gemeldet, dass die Inflationsrate für den Monat Februar 2023 voraussichtlich 8,7 Prozent betragen wird. Sie bleibt damit dauerhaft auf einem sehr hohen Niveau, von einer Entspannung kann derzeit keine Rede sein.

Für uns bleibt klar: Die Kolleginnen und Kollegen brauchen dauerhaft mehr Geld im Portemonnaie! Eine Einmalzahlung gleicht eben nicht die Belastungen durch die Rekordinflation aus. Vielmehr werfen die Arbeitgeber einen Köder aus, der das insgesamt zu niedrige Angebot und die lange Laufzeit kaschieren soll. Die Preise aber bleiben hoch, auch wenn die Wirkung der Inflationsausgleichsprämie längst verpufft ist.

Die dritte Verhandlungsrunde findet am 7. März in Berlin statt. Hier wollen wir endlich über tabellenwirksame Lohnerhöhungen verhandeln.

Es braucht keine Schnellschüsse! Es braucht eine dauerhafte Lohnerhöhung!

Die fällt nicht vom Himmel! Wir erreichen sie nur, wenn sich viele Kolleg*innen dafür einsetzen!