Ellerhold Glücksburg GmbH: 48-stündiger Warnstreik

04.09.2024

Seit 11 Jahren gehört der Standort in Wees zur Ellerhold Gruppe, in dieser Zeit gab es für die Beschäftigten keine regelmäßigen Entgelterhöhungen mehr, die die Inflationshöhe oder Teuerungsraten berücksichtigt hätten. Entgelterhöhungen wurden nur individuell vom Arbeitgeber bestimmt. Die Arbeitszeit wurde unbezahlt auf eine 40-Stundenwoche verlängert, alles, um das Unternehmen wieder wirtschaftlich auf solide Beine zu stellen. Seit mehreren Jahren geht es dem Standort in Wees aber wieder gut und trotzdem gibt es keinen Tarifvertrag oder eine Regelung, die den Beschäftigten regelmäßige Entgelterhöhungen oder eine Reduzierung der unbezahlten Arbeitszeit in Aussicht stellt. Auch für die Auszubildenden soll es endlich eine regelmäßige Erhöhung der Ausbildungsvergütung geben, die an den Flächentarifvertrag, der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie kurz PPKV angelehnt ist. 

Bereits 2019 gab es die Aufforderung zu einem Tarifvertrag in der Druckerei in Wees und einen ersten Warnstreik, der aber nicht zum erhofften Tarifvertrag geführt hat und durch eine individuelle Erhöhung des Arbeitgebers ins Leere lief. Am Ende sind die Beschäftigten bei Ellerhold Glücksburg GmbH in Wees weiter deutlich von der allgemeinen Entgeltentwicklung abgekoppelt worden und mussten über die Jahre einen erheblichen Reallohnverlust hinnehmen. 

In der Krise (Corona/Hochinflation), gab es auch keine Corona- oder Inflationsbeihilfe durch den Arbeitgeber, der die extreme finanzielle Belastung in dieser Zeit abgefedert hätte. 

Jetzt sind die Kolleginnen und Kollegen aber entschlossen, ihre Forderungen zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, eine Entgelterhöhung von 300 € und Erhöhung der Ausbildungsvergütung, entsprechend dem Branchentarif der PPKV durchzusetzen! 

Der Arbeitgeber ist mehrmalig aufgefordert worden, Verhandlungen zu den berechtigten Forderungen unserer ver.di-Mitglieder aufzunehmen, leider ohne Erfolg. Er lehnt Verhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di ab und möchte sein „System“ der individuellen Verteilung beibehalten. Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten, nicht einmal ein klärendes Gespräch wird uns angeboten, ist der Tenor der wütenden Kolleginnen und Kollegen. Diese „sture“ Haltung des Arbeitgebers kann nur mit einem Warnstreik beantwortet werden, damit wir zukünftig nicht noch weitere erhebliche Reallohnverluste hinnehmen müssen und dadurch unsere Rechnungen bald nicht mehr bezahlen können.