Was bedeutet das Angebot des HPV?

31.01.2023

ver.di fordert für die Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 10,5 %. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) bietet neben zwei Inflationsausgleichsprämien von insgesamt 3.000 EUR ab dem 01. Oktober 2023 eine Erhöhung um 4,1 %. Bereits auf den ersten Blick wird deutlich, dass die angebotene dauerhaft wirksame Einkommenssteigerung deutlich hinter der Forderung der Kolleginnen und Kollegen zurückbleibt.


Rechnet man die Wirkung des Arbeitgeberangebotes auf ein komplettes Jahr um, ergibt sich ein noch deutlicheres Bild, da die 4,1 Prozent erst ab dem 01. Oktober 2023 gezahlt werden sollen:

Für die ersten zwölf Monate der Laufzeit ergibt sich damit lediglich ein Volumen von 1,37 %!

In den weiteren 15 Monaten der Laufzeit soll es nach Vorstellung des HPV keine tabellenwirksamen Erhöhungen geben – es kommt also für die Jahre 2024 und 2025 kein Volumen hinzu. 

Für das Jahr 2023 prognostiziert die Bundesregierung eine Inflationsrate von 6,0 %. Damit wird deutlich, dass das Arbeitgeberangebot - selbst bei Einbeziehung einer Inflationsausgleichsprämie - eine Folge für die Beschäftigten in der Papierverarbeitung hätte: Weniger Geld im Portemonnaie!

Berücksichtigt man die von der Deutschen Bundesbank für die Jahre 2024 und 2025 prognostizie-ten Inflationsraten von 4,1 % und 2,8 %, verstärkt sich die fatale Wirkung einer viel zu geringen Einkommenssteigerung: Eine dauerhafte Abkoppelung der Kolleginnen und Kollegen in der PPKV. Das kann nicht die Lösung sein!

Für uns ist klar: Die Arbeitgeber müssen in der 2. Verhandlungsrunde deutlich nachlegen. Wir brauchen eine deutliche und langfristig wirkende Entgelterhöhung!


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