Zeitschriftenverlage Bayern: Ein Ende ohne Ergebnis

14.09.2023

ver.di-Tarifinfo

Auch im dritten Anlauf kein Abschluss möglich

Auch im dritten Anlauf ist es nicht gelungen, den Angestellten in Bayerns Zeitschriftenverlagen endlich die dringend nötige Einkommenserhöhung zu verschaffen. Die Arbeitgeberseite des Medienverbands der freien Presse (MVFP) hat zwar ihr Angebot noch einmal etwas nachgebessert, doch auch das reichte nicht aus, um die Reallohnverluste der letzten zwei Jahre und die eklatant hohen Teuerungsraten angemessen abzufedern.

Der neue Vorschlag der Arbeitgeber sah eine prozentuale Erhöhung um 3,5 % und einen Festbetrag von 100 Euro am Ende der Laufzeit von 24 Monaten vor. Hinzu käme eine auf 18 Monate verteilte Zahlung einer Inflationsausgleichs-prämie von 100 Euro pro Monat, die allerdings mit bereits erfolgten betrieblichen Zahlungen verrechnet würde.

Die ver.di-Verhandlungskommission war sehr enttäuscht: “Wir sind den Arbeitgebern im ersten Corona-Jahr mit 11 Nullmonaten entgegengekommen, das wurde und wird bis heute nicht honoriert,“ so Verhandlungsführerin Christa Hasenmaile. Die danach folgenden Erhöhungen waren bescheiden: zuletzt gab es im Oktober 2022 magere 1,5 Prozent - zu diesem Zeitpunkt lag die Inflationsrate schon bei 8,6 %. Auch im laufenden Jahr liegt die Inflationsrate bisher bei über 7 Prozent und sie fällt nur langsam – am langsamsten bei Lebensmitteln und Energie.

ver.di hatte deshalb auch keinerlei Verständnis dafür, dass die Prozente, der Festbetrag und die Prämie bei den Verlagsangestellten deutlich niedriger als in den Redaktionen im gleichen Haus ausfallen sollte:“ Alle sind leiden doch gleichermaßen unter den Kostenexplosionen.“ Einen weiteren Verhandlungstermin gibt es nicht.