15./16.11.2022
Am Dienstag, 15. November, rollte eine massive Warnstreikwelle über Bayerns Betriebe hinweg, berichtete der Donaukurier. In der Tarifrunde ruft die IG Metall die Beschäftigten in 103 Betrieben zu Warnstreiks auf, auch in Niederbayern, Oberbayern, Mittelfranken und der Oberpfalz. 15.000 Warnstreikende waren erwartet worden, auf der Audi Piazza versammelten sich sogar rund 20.000 Menschen.
"Die Audi Piazza war wirklich dicht gefüllt, es waren mehr Menschen als bei früheren Aktionen versammelt. Fast alle Audi-Beschäftigten marschierten in Demo-Zügen von ihrem Bereich zur Piazza marschiert. Auch waren Kolleg*innen der umliegenden Betriebe wie Schäffler, Conti, Airbus, Wacker etc. dabei", berichtet Ulrich Bareiß, selbst mit langjähriger Erfahrung in der Tarifkommission für die Metall- und Elektroindustrie in Bayern.
"Jetzt reicht es!"
Das Arbeitgeberangebot in Bayern von 3.000 Euro Inflationsprämie auf 30 Monate, aber keine Zahl zur tabellenwirksamen Erhöhung wurde als "Frechheit" in den Reden bezeichnet. "Und das nach vier Verhandlungsrunden!". Mit Verweis auf die Inflation, die gute wirtschaftliche Lage der Automobilindustrie, den Verzicht der Arbeitnehmer in der Coronazeit und die moderaten Abschlüsse in den letzten Jahren hieß es bei der Demo einhellig: "Jetzt reicht es!"
Bisher sind fast 640.000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie im Warnstreik gewesen. Noch immer bieten die Arbeitgeber keine dauerhaften Prozente in der Metall- und Elektroindustrie an.
Am Donnerstag, 17. November, seien die Verhanmdlungen mit der IG Metall in Baden-Württemberg "eine letzte Chance". "Die Planungen für 24-Stunden-Warnstreiks und Urabstimmungen laufen", heißt es im Ticker der IG Metall zur Tarifrunde 2022.
Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, weitet die IG Metall ihre Warnstreiks aus. Sollte es auch in der fünften Verhandlungsrunde erneut keine Lösung am Verhandlungstisch geben, sind auch 24-Stunden-Warnstreiks oder gar Urabstimmungen möglich.