16.10.2018 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten der Frankfurter Societäts-Druckerei am 16. Oktober mit Beginn der Frühschicht zum Warnstreik aufgerufen. Mit der Arbeitsniederlegung wird die Forderung der Gewerkschaft nach einer Lohnerhöhung um fünf Prozent für ein Jahr unterstützt. In den beiden bisherigen Verhandlungsrunden konnte kein Ergebnis erzielt werden. Die Druck-Arbeitgeber haben lediglich eine Erhöhung von 2,4 Prozent und eine Einmalzahlung über einen Zeitraum von zwei Jahren angeboten. „Das ergäbe eine jährliche Lohnsteigerung von nur 1,2 Prozent. Das Angebot ist deshalb für uns völlig unzureichend,“, bewertet Manfred Moos von ver.di Hessen das Angebot.
Die Verhandlungen über einen neuen Lohntarifvertrag werden am kommenden Freitag in Berlin in dritter Runde fortgesetzt.
Für Unruhe in der Frankfurter Societäts-Druckerei sorgt nicht nur die aktuelle Lohnrunde. Nach der Einstellung des Anzeigenblattes „Mix am Mittwoch“ haben die neuen Eigentümer des Unternehmens vor kurzem fünfzehn Kündigungen in der Druck-Weiterverarbeitung ausgesprochen. Erst im Frühjahr hatten die Münchener Ippen-Gruppe und die Gießener Verlegerfamilie Rempel („Gießener Allgemeine“) die Societäts-Druckerei von der FAZ-Gruppe übernommen. „Leider wollen die neuen Eigentümer offenbar keine soziale Verantwortung übernehmen. ver.di hat deshalb die Forderung nach einem Sozialtarifvertrag gestellt, mit dem zumindest Abfindungszahlungen für die zum Teil sehr langjährig Beschäftigten erreicht werden sollen“, sagt Manfred Moos.
Bei der Frankfurter Societäts-Druckerei werden zahlreiche Tages- und Wochenzeitungen gedruckt, unter anderem die Frankfurter Allgemeine, die Frankfurter Neue Presse und die Frankfurter Rundschau.