Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie haben in Berlin-Brandenburg, in der Mittelgruppe (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland), im Tarifgebiet Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, in Sachsen-Anhalt, in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen mit ihren Verhandlungsrunden begonnen. Inzwischenist als letztes von zwölf Tarifgebieten auch das Tarifgebiet Küste (Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein sowie die Küstengebiete Niedersachsens) in die Verhandlungen zwischen der IG Metall und den regionalen Arbeitgeberverbänden eingestiegen. Bislang brachten die ersten Runden zwischen IG Metall und den regionalen Arbeitgeberverbänden keine Annäherung. Vor den Verhandlungen demonstrierten tausende Beschäftigte.
Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte um 7,0 Prozent. Auszubildende sollen 170 Euro mehr im Monat erhalten. Die Verhandlungskommissionen der IG Metall verwiesen auf die trotz des Rückgangs der Inflation immer noch hohen Preise. Daher will die IG Metall eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen erreichen, die besonders von den hohen Preisen betroffen sind – sowie eine Ausweitung der Wahloptionen zwischen Geld und Zeit. Die Arbeitgeber lehnten die Forderungen der IG Metall ab – legten aber selbst keinerlei Angebot vor.
Bei VW waren dieselben Forderungen für die Verhandlungen im Rahmen des Haustarifvertrags erhoben worden. Inzwischen hat das VW-Management den seit Jahrzehnten geltenden Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung gekündigt. Er läuft damit im Sommer 2025 aus. Das Management hat massiven Stellenabbau und sogar Werksschließungen in der Volkswagen Group angekündigt. In Brüssel stehen die Beschäftigten des AUDI-Werks seit Wochen aus Protest vor dem Werk, um endlich zu erfahren ob, und wenn, wie es dort weitergeht.
Haustarifvertrag bei Volkswagen
Statt Ende Oktober begannen die Tarifgespräche bei Volkswagen vier Wochen früher. Am 25. September haben sich VW und die Gewerkschaft IG Metall drei Stunden an den Verhandlungstisch gesetzt, erfolglos. Auf der Tagesordnung standen offenbar sowohl die regulären Gehaltsgespräche als auch die von Unternehmensseite gekündigte Beschäftigungssicherung und andere Vereinbarungen. "Wir werden in den Verhandlungen deutlich machen: Werksschließungen und Massenentlassungen wird es mit uns nicht geben. Wenn nötig, dann werden Zehntausende Kolleginnen und Kollegen dies mit Nachdruck untermauern", sagte Niedersachsens IG Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger, berichtet der NDR. Die Friedenspflicht endet zum 30. November 2024.
Der VW-Betriebsrat rechnet mit schwierigen Verhandlungen: "Neben den Themen des Haustarifes stehen in den kommenden Monaten auch noch die Themen Planungsrunde und Fortgang des Sparprogramms an, was die Komplexität der Gemengelage zusätzlich verstärkt." Der VW-Haustarifvertrag gilt für rund 120.000 Beschäftigte für die Standorte Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Emden und Kassel sowie für mehrere Tochter-Unternehmen.