ver.di-Tarifinfo
Auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Angestellten in Bayerns Zeitschriftenverlagen ging ohne Aussicht auf einen Abschluss zu Ende. Die Arbeitgeberseite des Medienverbands der freien Presse (MVFP) hat ihr Angebot nur minimal verbessert. Für die ver.di-Verhandlungskommission stand daher schnell fest: das ist immer noch viel zu wenig, um den Beschäftigten die enormen Preissteigerungen des täglichen Lebens auch nur ansatzweise auszugleichen. Die Tarifvertragsparteien gingen ohne neue Terminvereinbarung auseinander.
Das Angebot der Arbeitgeberseite orientierte sich nach wie vor am Abschluss für die Redakteur/innen an Zeitschriften. Allerdings blieb es in der Höhe deutlich unter dem Abschluss der Redakteur/innen. Dass die Verlagsangestellten weniger bekommen sollen, hat die ver.di-Kommission erneut vehement kritisiert. Der neue Vorschlag der Arbeitgeber sah wie im Juli eine prozentuale Erhöhung um 3% und einen Festbetrag von 100 Euro am Ende der Laufzeit vor. Einzige Verbesserung: die 3% sollte es nun im Dezember 2023 statt im Januar 2024 geben und die Laufzeit wurde um 3 Monate auf 24 Monate reduziert. An der tabellenwirksamen und damit dauerhaften Erhöhung der Entgelte hat sich somit kaum etwas verändert.
Fest hielt die Arbeitgeberseite an der Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie von 100 Euro pro Monat bis Ende 2024. Start der Auszahlung soll dabei der Monat des Tarifabschlusses sein – das wäre, wenn es denn eine Einigung gäbe, frühestens im September. Einen weiteren Verhandlungstermin gibt es derzeit nicht.