ver.di-Pressemitteilung
6. Tarifverhandlung im bayerischen Buchhandel und bei Verlagen endet enttäuschend.
Die sechste Tarifverhandlung für die Beschäftigten im bayerischen Buchhandel und bei Verlagen endet für die Beschäftigtenvertreter*innen mehr als enttäuschend. Obwohl in den letzten Wochen es zu viel Bewegung durch weitere Streikaktionen der Beschäftigten kam, zeigten die Arbeitgeber keinerlei Bewegung am Verhandlungstisch. Die Arbeitgeber legten kein neues Angebot vor obwohl das alte Angebot aus September weitere Reallohnverluste bedeutet und die Gefahr der Altersarmut massiv verschärft.
„Sieben Monate warten die Kolleginnen und Kollegen auf existenzsichernde Entgelterhöhungen. Sie müssen aber weitere Reallohnverluste hinnehmen und die Gefahr der Altersarmut nimmt dramatisch zu. Nach ihrem engagierten Kampf verdienen Beschäftigte Wertschätzung und Respekt auch beim Gehalt“, erklärte Hubert Thiermeyer, ver.di-Verhandlungsführer.
„Nicht nur dass die Arbeitgeber das materiell schlechteste Angebot im gesamten Handel auf den Tisch gelegt haben, legen sie mit ihrer Verweigerungshaltung die Axt an die Zukunft der Branche. Viele Beschäftigte können sich die Arbeit im Buchhandel und bei den Verlagen durch die massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten und suchen bereits neue Arbeitsplätze“, so Thiermeyer weiter.
Das bereits im September überreichte unveränderte Angebot sieht für 2023 nach vier Nullmonaten eine Entgeltsteigerung von 4,5 % vor, für die unteren Entgeltgruppen 100 € im Monat. Dies bedeutet bei einer Buchhändlerin im Endgehalt eine Erhöhung von 74 Cent in der Stunde. Auszubildende sollen 100 € mehr im Monat bekommen. In 2024 soll es eine weitere Anhebung von 3 % geben, was bei einer Buchhändlerin im Endgehalt eine Erhöhung von 52 Cent in der Stunde bedeutet. Die Laufzeit soll 24 Monate betragen. Der gekündigte Manteltarifvertrag soll wieder abgeschlossen werden.
Hintergrundwissen:
ver.di forderte für die tarifgebundenen Beschäftigten im bayerischen Buchhandel und bei den Buchverlagen:
Die Tarifverhandlungen werden am 18.01.2024 fortgesetzt.
PDF | 199 kB